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Leitfaden für Rostocks Stadtverwaltung stößt auf Kritik

«Fahrende, Einsteigende, Archivar*innen» - diese Wortformen sollen zum festen Vokabular der Rostocker Verwaltung werden. Bitte gendern, empfehlen Oberbürgermeisterin und Gleichstellungsbeauftragte.
Gendersensible Sprache
Die Rostocker Stadtverwaltung hat ihren Angestellten einen Leitfaden für gendersensible Sprache an die Hand gegeben. © Marijan Murat/dpa/Illustration

Die Rostocker Stadtverwaltung hat ihren Angestellten einen Leitfaden für eine sogenannte gendersensible Sprache an die Hand gegeben. Die Vorschläge enthalten viele Formulierungsvorschläge und Dutzende Substantive mit Sternchen und Partizipkonstruktionen, die statt der Nutzung des Wortes Kapitän/Kapitänin etwa «Kapitän*in/Kapitän*innen» oder «Schiffsführende/Schiffsführender» empfehlen. Die «Ostsee-Zeitung» hatte zuvor darüber berichtet.

Der Leitfaden sei eine Empfehlung, der auf freiwilliger Basis gefolgt werden könne. Damit könnten mögliche Widersprüche zwischen der gesetzlichen Forderung zur Verwendung geschlechtersensibler Sprache und den Empfehlungen des Rates für Rechtschreibung aufgelöst werden, hieß es am Montag aus der Stadtverwaltung.

Der Rat für deutsche Rechtschreibung hatte die Verwendung von Sonderzeichen im Wortinneren zuletzt mit Beschluss vom 15. Dezember 2023 nicht empfohlen. Das Gremium hatte darauf hingewiesen, dass es sich um Eingriffe in Wortbildung, Grammatik und Orthografie handele, die die Verständlichkeit von Texten beeinträchtigen könnten.

Statt Frau und Mann sollen im Wortschatz der Rostocker Verwaltung nur Begriffe wie «Person» oder «Mensch» beziehungsweise «Frau*» und «Mann*» einziehen. «Sprache ist Sinnbild einer Gesellschaft», schreiben die Gleichstellungsbeauftragte Cathleen Mendle-Annuschkewitz und Oberbürgermeisterin Eva-Maria Kröger in ihrem Vorwort an die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Sprache sei veränderbar. «Die Vorschläge, die Ihnen hier unterbreitet werden, sind nicht abschließend.»

Der CDU-Landesvorsitzende Daniel Peters, kritisierte, die linke Oberbürgermeisterin habe ein Rechtschreibregelwerk auf den Weg gebracht, das Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Hansestadt sogenanntes geschlechtsneutrales beziehungsweise geschlechtersensibles Formulieren vorschreibe.

«Es gibt in Deutschland ein verbindliches Rechtschreibregelwerk. Wer nach eigenen Regeln schreiben will, der soll das gern tun, aber bitte im Privaten», so Peters. «Behördliche Schreiben haben Vorbildcharakter und eben deswegen gibt es keinen guten Grund dafür, in diesen Schreiben falsch zu formulieren.»

Auch bei FDP-Landes- und Fraktionschef René Domke stießen die Empfehlungen auf Kritik: «Der von der linken Oberbürgermeisterin in Rostock erlassene Gender-Leitfaden für die Verwaltung ist eine unnötige politische Instrumentalisierung der Sprache», sagte er. Gendern sei in erster Linie ein gesellschaftspolitisches Statement. In amtlichen Schreiben und Regularien sollten jedoch das amtliche Regelwerk und die Empfehlungen des Rates für deutsche Rechtschreibung Anwendung finden. «Ich rate dringend von einer Verkomplizierung der Verwaltungssprache ab und befürchte einen Flickenteppich an Fachsprachlichkeit auf der kommunalen Ebene», sagte Domke weiter.

© dpa
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