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Warum Altersarmut bei Schauspielern so häufig ist

Im TV sind sie Schlossherren, im echten Leben fürchten sie die Bank: Die Mehrheit in der Schauspielbranche hat Probleme mit Rente und Versicherung - Heinz Hoenig steht für viele. Ein Experte erzählt.
Heinz Hoenig
Der Schauspieler Heinz Hoenig sitzt bei einem Fototermin bei Dreharbeiten zur TVNOW Serie "Verbotene Liebe - Next Generation" auf einer Treppe. © Henning Kaiser/dpa

Der Spendenaufruf für den schwer kranken Star Heinz Hoenig (72, «Das Boot») hat es vielen Menschen nahegebracht: Einige Schauspielerinnen und Schauspieler in Deutschland sind nicht ausreichend abgesichert. «Es ist ein typischer Verlauf. Die Altersarmut ist, wenn man nicht wahnsinnig aufpasst, leider typisch», sagte der Schauspieler Heinrich Schafmeister (67, «Wilsberg») im Interview der Deutschen Presse-Agentur.

Schafmeister setzt sich als Vertreter des Bundesverbandes Schauspiel BFFS für gerechte Bezahlung und Versicherung in der Film- und Fernsehbranche ein. «Ich weiß von Kollegen, die sich oft beschämt fühlen. Dann sprechen Leute sie an und sagen: «Ja, ich habe Sie gestern im Fernsehen gesehen. Da haben Sie den Schlossbesitzer gespielt.» Und man selbst als Schauspieler kann sich im echten Leben bei der Bank nicht blicken lassen.»

Dass viele Menschen aus der Schauspielbranche im höheren Lebensalter in Schwierigkeiten gerieten, habe auch strukturelle Gründe, sagt Schafmeister. Neben schwierigen Beschäftigungsverhältnissen gehe es häufig um Lücken in der Versicherung. Gerade wenn weitere große Rollen ausbleiben, hat das häufig Folgen. Nicht nur für Schauspieler gelte ja: «Wer in Altersarmut gerät, kann womöglich die Privatversicherung nicht mehr bezahlen.» Das passiere häufiger, so Schafmeister. «Altersarmut tritt bei sehr, sehr vielen Schauspielern auf, nicht nur bei den unbekannten, auch durchaus bei vielen namhaften. Viele wären überrascht, wenn sie wüssten, bei wem das alles zutrifft», erläuterte der Gewerkschaftsvertreter.

Das Management von Heinz Hoenig hat auf dpa-Anfrage diese Woche einen ähnlichen Teufelskreis geschildert: «Aufgrund von fehlenden Aufträgen konnte Herr Hoenig schlussendlich die Krankenkassenbeiträge nicht mehr begleichen. Da er durch verschiedene Aufträge unterschiedlich versichert war, musste zunächst erst mal festgestellt werden, bei welcher Krankenkasse er zuletzt versichert war. Da Herr Hoenig über 55 Jahre alt ist, erschwerte auch das den Prozess, wieder in der Krankenkasse aufgenommen zu werden.» Hoenigs Familie hat einen Spendenaufruf gestartet, um die OP-Kosten zu decken.

© dpa ⁄ Christof Bock, dpa
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