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«Der Wien-Krimi»: Zwischen Kaffeehaus und Priesterseminar

Der blinde Sonderermittler Haller und sein Fahrer Falk bilden in «Der Wien-Krimi» seit 2018 ein sympathisches Team. Doch ihr zehnter Fall «Tod im Kaffeehaus» stellt ihre Freundschaft auf die Probe.
Der Wien-Krimi: Blind ermittelt
Der Verdächtige Nusser (Wolfgang «Fifi» Pissecker, l) beobachtet Alexander Haller (Philipp Hochmair) im Dampfbad. © Hubert Mican/Mona Film/Tivoli Film/ARD Degeto /dpa

Während der elegante Sonderermittler Alex Haller (Philipp Hochmair) und sein vertrauter Fahrer Niko Falk (Andreas Guenther) in einem prachtvollen Wiener Restaurant speisen und dabei über die Qualitäten des erlesenen «Zarenkaffees» plaudern, passiert in einer schäbigen Seitengasse der Hauptstadt ein Unglück.

Schwer verletzt liegt dort vor einer Absteige ein Mann auf dem Pflaster, ein Rettungswagen bringt ihn ins Krankenhaus. Auf dem OP-Tisch verlangt er nach Haller - und flüstert dem dann kurz vor seinem Ende die Worte zu: «Du musst sie beschützen. Lass‘ sie nicht hinschauen.»

Geschärftes Gehör, verfeinerter Geruchssinn

Mit dieser - gegeneinander geschnittenen - Gleichzeitigkeit der Ereignisse beginnt der zehnte Fall für den tragisch erblindeten ehemaligen Chefinspektor, dem dabei sein Mitstreiter, der raubeinige Ex-Berliner Niko, bei Bedarf die Augen ersetzt. Ansonsten darf sich der wohlhabende Hotelerbe Haller in der bemerkenswert kultivierten, seit 2018 laufenden Krimireihe «Der Wien-Krimi: Blind ermittelt» auch diesmal wieder auf sein geschärftes Gehör und seinen verfeinerten Geruchssinn verlassen.

In «Tod im Kaffeehaus» (Donnerstag um 20.15 Uhr im Ersten) handelt es sich bei dem Toten um Hallers einstigen Kollegen und Freund, Martin Scherf. Der hatte vor Jahren angeblich seine Freundin, eine Escortdame für Herren der Gesellschaft, umgebracht - und war dafür ins Gefängnis gewandert. Anschließend arbeitete er als Privatdetektiv.

Wegen Befangenheit hatte Haller damals die Ermittlungen gelehnt. Die Aufgabe übernahm sein mittlerweile pensionierter Kollege Bollinger (Martin Brambach, «Parlament») - den der Ex-Polizist deshalb auch um Unterstützung bittet. Bollinger erinnert sich tatsächlich an einige Ungereimtheiten. Doch Scherf hatte ja die Tat gestanden, damit schien das Verbrechen aufgeklärt.

Gepflegt fesselnde Unterhaltung

Ihre aktuellen, stimmungsvoll gefilmten Untersuchungen führen das Trio in die traditionsreiche Welt der Wiener Cafés mit ihren Spezialitäten wie Braunem und Melange - hier allerdings bis hin zum billigen löslichen Instant-Extrakt. Ergebnis von alledem ist einmal mehr sehenswerte, gepflegt fesselnde «Wien-Krimi»-Unterhaltung.

Erneut inszeniert von David Nawrath («Euer Ehren») nach dessen eigenem (mit Paul Florian Müller geschriebenen) Drehbuch. Bald stellt sich heraus, dass Scherf mit seiner Freundin eine Tochter hatte - die heute 13-jährige, extrem aggressive Luna (Chiara Bauer-Mitterlehner). Sie ist es, die es zu beschützen gilt. Haller und Falk geraten auch an eine geheimnisvolle neureiche Kaffeehaus-Königin (Nadeshda Brennicke, «2 unter Millionen»). Und prügeln sich in einem Dampfbad mit einem derer wichtigsten Mitarbeiter.

Ein Clou ist zudem, dass die beiden ungleichen, sonst gern geistreich miteinander frotzelnden Ermittler unterwegs in Zwist geraten. Denn Haller lässt seine Schuldgefühle, weil er Scherf im Stich gelassen habe, an seinem bis dato Vertrauten aus. Somit scheint ihre deutsch-österreichische Freundschaft beendet. Und die Frage lautet: Kann der blinde Sonderermittler den Fall, der für ihn immer gefährlicher wird, allein lösen?

Hochmair im «Jedermann»

Hochmair, renommierter Bühnendarsteller, der im Sommer die Titelrolle im Salzburger «Jedermann» übernehmen wird, hat dazu eine persönliche Meinung. «Ohne ein loyales Team funktioniert nichts auf der Welt. Das weiß ich sehr genau aus meinen Theatererfahrungen», erklärt der 50-jährige Wiener im ARD-Presseheft - «Die große Aufgabe ist nur, trotz aller Stressfaktoren, sich immer wieder darauf zu besinnen.» Außerdem verrät Hochmair dort noch, dass es sich bei «Zarenkaffee» tatsächlich um sein Wiener Lieblingsgetränk handelt.

Und in «Blind ermittelt» wartet immerhin exakt eine Woche später (Donnerstag, 9. Mai, um 20.15 Uhr) eine neue Ermittler-Aufgabe auf Haller und Falk - unter dem Titel «Tod im Palais». Eine Adelsfamilie und ein Priesterseminar geben dabei das Umfeld ab (unter anderem mit Martin Feifel und Johannes Zirner).

Redaktionshinweis: In einer früheren Version der Meldung wurde der Name eines Schauspielers falsch geschrieben. Es muss Andreas Guenther heißen (nicht: Günther) (2.5., 12.08).

© dpa ⁄ Ulrike Cordes, dpa
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