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Trainer, Tore, Teamgeist: Heldts Aufgabenliste bei Union

Horst Heldt gilt in der Bundesliga als respektierte Führungskraft. Bei Union erwarten ihn das ruhigste Umfeld seiner Karriere, viele Baustellen - und Trainer Bo Svensson?
1. FC Union Berlin
Das Logo des 1. FC Union Berlin im Stadion An der Alten Försterei. © Fabian Sommer/dpa/Symbolbild

Optimisten könnten Horst Heldt als Arbeitstier beschreiben. Als einen Fußballfanatiker, der es gar nicht abwarten kann, sich als neuer Geschäftsführer Profifußball beim 1. FC Union Berlin in seine Aufgaben zu stürzen. Dass der 54-Jährige aber schon über einen Monat vor seinem Amtsantritt am 1. Juli in «alle Planungen» des kriselnden Bundesligisten vollumfänglich eingebunden ist, könnten Skeptiker auch als Beleg für die vielen noch offenen Baustellen in Köpenick werten. Egal, wie: Heldt hat zu tun.

Union ist bekannt dafür, schnell Klarheit zu schaffen. Der Sportchef-Rumms am Dienstagabend, nur drei Tage nach der dramatischen Bundesliga-Rettung, kam dann aber doch überraschend schnell. Um Punkt 19.30 Uhr verkündeten die Köpenicker gleichzeitig Heldts Verpflichtung und Oliver Ruhnerts Rückzug auf die Position des Chefscouts. Beide kennen sich aus gemeinsamen Zeiten bei Schalke 04.

Großer Papierstapel

Heldt gilt als Kenner der Szene, als respektierte Führungskraft in der Bundesliga. 2007 wurde er mit dem VfB Stuttgart als Manager deutscher Meister. Anschließend wechselte er in den Vorstand des FC Schalke 04 und feierte den Gewinn des DFB-Pokals sowie die Qualifikation für die Champions League. Zuletzt war er bis 2021 Geschäftsführer beim 1. FC Köln. «Ich bin stolz, künftig für den 1. FC Union Berlin zu arbeiten und werde meine Erfahrungen hier einbringen, um gemeinsam erfolgreich zu sein», kündigte Heldt an.

Nicht immer verliefen Heldts Arbeitsverhältnisse störungsfrei. In Hannover wurde er vom Hof gejagt, in Köln stand er in der Kritik für seine Transferpolitik. Bei Union dürfte ihn das ruhigste Umfeld seiner Karriere erwarten. Auch wenn sich selbst im Berliner Osten immer mehr Nebenschauplätze auftun.

Wenn Heldt in ein paar Wochen in sein Büro An der Alten Försterei einzieht, soll der Papierstapel auf seinem Arbeitstisch schon deutlich kleiner sein. Seine dringlichste Aufgabe ist es, einen neuen Cheftrainer zu finden. Wie der «Sportbuzzer» am Mittwoch berichtet, befinden sich die Eisernen auf der Zielgeraden. Demnach soll der frühere Mainzer-Coach Bo Svensson übernehmen. Über die Verpflichtung des Dänen wurde bereits nach der Freistellung von Nenad Bjelica spekuliert.

Union soll allerdings auch in Gesprächen mit André Breitenreiter (zuletzt Huddersfield Town) sein. Heldt und Breitenreiter arbeiteten schon auf Schalke und in Hannover zusammen.

Umbruch beginnt

In Köpenick erwartet Heldt eine Mannschaft, die kurz vor dem sportlichen Tiefpunkt war. Nach einer nervenaufreibenden Saison, in der Union nach einer Niederlagen-Serie und zwei Trainerwechseln nah am Abstieg war, fehlt das Selbstvertrauen. Die kollektive Geschlossenheit und der Wille, durch den die Berliner in den vergangenen Jahren individuell deutlich bessere Mannschaften hinter sich gelassen haben, waren nur selten zu erkennen. «Unsere Mannschaft hat sich nie gefunden», urteilte Kapitän Christopher Trimmel nach dem knappen Klassenerhalt.

Für Heldt kam Unions schwierige Saison nicht überraschend. «Das gehört zur Etablierung in der Bundesliga dazu und kann sich für die Zukunft noch als sehr wertvoll erweisen», befand der Mann, der bislang rund 15 Jahre in Führungspositionen für Bundesligavereine arbeitete.

Bis zum Bundesliga-Start Ende August muss Heldt mit Ruhnerts Hilfe nun einen Kader zusammenstellen, der wieder miteinander harmoniert. Die Abgänge von Robin Knoche, Brenden Aaronson und Jamie Leweling haben den Umbruch eingeleitet. Weitere Transfers wie der von Nationalspieler Robin Gosens drohen. Wenn Heldt aus Ruhnerts Fehlern lernen will, holt er nicht die großen Namen an die Spree. Sondern Spieler, die union-like auftreten und sich voll in den Dienst der Mannschaft stellen.

Wer schießt die Tore?

Vor allem braucht es einen treffsicheren Mittelstürmer. Die Abgänge von Kevin Behrens und Sheraldo Becker im Winter hatten sich im Nachhinein als eklatante Fehlentscheidung herausgestellt. Zeitweise hatte der Hauptstadt-Club unter Bjelica das Toreschießen verlernt. Auch das zentrale Mittelfeld muss verstärkt werden. Ein kreativer Regisseur, der das Spiel an sich reißt, soll her. Die Suche beginnt jetzt.

© dpa ⁄ Jordan Raza und David Langenbein
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