Mit Investitionen in eine angeblich auf die Umnutzung von Atomkraftwerken spezialisierten Firma sollen Anleger um fast drei Millionen Euro geprellt worden sein. Vier Männer aus Krefeld, Kaarst und Bayern sollen fast 100 Anleger betrogen haben.
Beim Prozessauftakt am Donnerstag äußerte sich nur der Verteidiger des jüngsten Angeklagten (44) zu den Vorwürfen: «Mein Mandant ist in dem Fall selbst Opfer und nicht Täter.» Der 44-Jährige sei als Vertriebsmitarbeiter davon ausgegangen, für ein legales Unternehmen zu arbeiten. Er habe nur seinen Arbeitsvertrag erfüllt und niemanden betrügen wollen.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem Quartett bandenmäßigen Anlagebetrug vor. Am Telefon sollen sie die Anleger dazu gebracht haben, sogenannte Inhaberschuldverschreibungen des Unternehmens zu erwerben. Den Opfern sei weisgemacht worden, dass die Firma ein Patent zur Umnutzung von Atomkraftwerken besitze und deshalb sogar mit der Bundesregierung und großen Energieversorgern verhandele. Das Patent würde bis zu 230 Millionen Euro beim geplanten Rückbau der Atommeiler einsparen.
Parallel sei das Unternehmen auf einer Online-Plattform für Finanzthemen beworben worden, sagte die Staatsanwältin. Aufgeflogen war die Betrugsmasche, nachdem die Firma 2019 Insolvenz angemeldet hatte und mehrere Anleger Strafanzeige erstattet hatten. Für den Prozess sind bis zum 13. Mai acht weitere Verhandlungstage angesetzt. «Ich bin für Verständigungsgespräche offen», erklärte die Richterin.