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documenta-Neuaufstellung: Warnung vor Bürokratisierung

Drei frühere Kasseler Oberbürgermeister finden nach den Beschlüssen des documenta-Aufsichtsrates klare Worte - die Diskussionen zur Neuaufstellung dürften nicht verstummen.
documenta fifteen startet in Kassel
Ein documenta-Schild vor dem Fridericianum in Kassel. © Boris Roessler/dpa/Archivbild

Nach den Beschlüssen des documenta-Aufsichtsrates zu Änderungen bei der Kunstschau regt sich weiter Kritik. Die ehemaligen Kasseler Oberbürgermeister Hans Eichel, Bertram Hilgen und Wolfram Bremeier warnten in einer Stellungnahme vom Donnerstag vor einer zunehmenden Bürokratisierung der documenta gGmbH. Es bestehe die Gefahr, dass jegliche Kreativität zu ersticken drohe, heißt es darin weiter.

Der Aufsichtsrat hatte am Dienstag getagt und einige Empfehlungen einer Managementberatung nach dem Antisemitismus-Skandal bei der documenta 2022 übernommen. Es wurde unter anderem beschlossen, einen aus sechs Personen bestehenden wissenschaftlichen Beirat einzurichten und die oder den Vorsitzenden als beratendes Mitglied ohne Stimmrecht in den Aufsichtsrat aufzunehmen.

Einem Verhaltenskodex wird sich die nächste Künstlerische Leitung nicht verpflichten müssen. Einen solchen erstellen soll nur die Geschäftsführung und sich darauf verpflichten müssen. Dafür soll die neue Künstlerische Leitung frühzeitig in einer öffentlichen Veranstaltung ihr künstlerisches Konzept vorstellen und darlegen, «welches Verständnis sie von der Achtung der Menschenwürde hat und wie deren Wahrung auf der von ihr kuratierten Ausstellung sichergestellt werden soll», wie es eine Sprecherin der documenta und Museum Fridericianum gGmbH am vergangenen Dienstagabend erklärte.

Insgesamt seien den Empfehlungen der Managementberatung einige «Giftzähne» gezogen werden, schrieben Eichel, Hilgen und Bremeier. Dennoch blieben erhebliche Bedenken. «Die Angst vor einem Risiko sei kein guter Ratgeber.» Der Aufsichtsrat hätte mit dem Zurückweisen von jeglichen Einflussversuchen ein positives Zeichen für die Kunstfreiheit setzen und der internationalen Kunstwelt signalisieren können, dass ein freies Kuratieren in Deutschland weiter möglich sei. «Eine Kunstausstellung ist kein Wirtschaftsbetrieb, auch wenn sie wirtschaftlichen Regeln folgen muss», schrieben die Ex-OBs weiter.

© dpa
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