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Suche nach Tugenden: Union will wieder «union-like» spielen

Erst die Party, dann die Aufarbeitung. Union Berlin begibt sich nach der Last-Minute-Rettung und ohne einige Spieler auf Fehlersuche. Was macht Gosens?
1. FC Union Berlin - SC Freiburg
Berlins Torwart Jakob Busk wird nach dem Sieg zum Klassenerhalt vom Team verabschiedet. © Andreas Gora/dpa

Zumindest Oliver Ruhnert wachte nach dem dramatischen Saisonfinale und der Bundesliga-Rettung in letzter Minute ohne Kater auf. Im Gegensatz zu den Profis des 1. FC Union Berlin und Präsident Dirk Zingler hatte der 52-Jährige nach dem emotionalen 2:1 gegen den SC Freiburg auf eine wilde Partynacht verzichtet. Vom Autokorso in Köpenick bekam der Geschäftsführer Profifußball ebenso wenig mit wie vom kurzen Feuerwerk hinter dem Unioner Trainingsgelände. Und die wilde Feier, für die Chef-Organisator Rani Khedira zuständig war, hatte er auch lieber seinen Spielern überlassen.

Wenigstens einer hat in den Tagen nach dem aufwühlenden Nervenkrimi also einen klaren Kopf für die knallharte und insgesamt bittere Saisonanalyse. Denn eigentlich haben die Köpenicker um den Abstieg gebettelt. Ungewohnt viele Nebengeräusche, namhafte Transfers, die verpufften und zwei Trainerwechsel: Union darf sich vom glücklichen Klassenerhalt nicht blenden lassen.

«Entscheidungen überprüfen»

Sowohl die Spieler als auch die Club-Führung haben daher eine akribische Aufarbeitung angekündigt. «Wenn wir über Fehler sprechen, fange ich bei mir an», sagte Zingler und sprach von Entscheidungen, die er vielleicht zu früh oder zu spät getroffen hatte. Näher wollte der 59-Jährige nicht auf seine Aussage eingehen, versprach aber: «Ich werde meine eigenen Entscheidungen überprüfen.»

Wenn die Berliner nächstes Jahr wieder oben mitspielen wollen, müssen sie zu ihren Tugenden zurückkehren. Zusammenhalt, Leidenschaft und Kampfgeist - das sei «union-like», sagte Kapitän Christopher Trimmel. Doch diese Attribute sind quasi weg. Zudem fehlte in dieser Saison die Spritzigkeit und Abschlussstärke. Die defensive Stabilität, die sonst zu den großen Stärken gehörte, bröckelte ebenfalls. Eine schlechte Kombi.

Schutz für Gosens und Bonucci

Dass die Köpenicker im Winter mit Kevin Behrens und Sheraldo Becker zwei torgefährliche Spieler ziehen ließen, stellte sich als fatale Fehlentscheidung heraus. Für seine Transferpolitik musste Ruhnert ohnehin viel Kritik einstecken. Namhafte Zugänge wie Leonardo Bonucci, Kevin Volland oder Robin Gosens haben sich entweder schon wieder verabschiedet oder enttäuschten.

Wie lange Ruhnert noch für die Kaderplanung zuständig ist, ist ohnehin unklar. Er bleibt Union zwar erhalten, aber in welcher Funktion? «Vielleicht bleibt er Geschäftsführer Profifußball, vielleicht nimmt er eine andere Funktion ein», sagte Zingler, der sich am Wochenende ungewohnt häufig Arm in Arm mit Ruhnert präsentiert hatte.

Fakt ist: Union braucht einen Stürmer, der torgefährlich ist. Einen Mittelfeldspieler, der das Spiel an sich reißt. Und einen Trainer, der sich dieser kniffligen Aufgabe annimmt. Denn Grote ist bislang ja nur eine Interimslösung. Die Suche nach neuen Hoffnungsträgers läuft.

Gosens vor Wechsel?

Robin Knoche und Brenden Aaronson werden sich nicht an dieser Suche beteiligen und die Berliner verlassen. Während es den ausgeliehenen US-Amerikaner wieder zurück nach England zieht, ist Knoches Zukunft offen. Der einstige Abwehrchef hatte zuletzt seinen Stammplatz an Winter-Neuzugang Kevin Vogt verloren. Jamie Leweling wird ebenfalls nicht mehr an die Spree zurückkehren und schließt sich Vizemeister VfB Stuttgart fest an.

Und was passiert mit Gosens? Für den Nationalspieler, der unmittelbar nach Abpfiff in Tränen ausgebrochen war, könnte die Party am Samstag eine Abschiedsfeier gewesen sein. Wie die «Gazzetta dello Sport» berichtete, steht der 29-Jährige vor der Rückkehr nach Italien. Demnach soll sich Gosens mit Lazio Rom über einen Wechsel einig sein. Vielleicht holte der Defensivspieler auch deshalb am Samstag seinen Sohn aufs Feld und ging mit ihm gemeinsam eine Abschiedsrunde durch die Alte Försterei.

© dpa ⁄ Jordan Raza, dpa
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