«Die Überstundenbelastung bei der Landespolizei bleibt erschreckend hoch», sagte Dürbrook am Freitag. Trotz Personalaufbaus schaffe die Landesregierung es offenbar nicht, für die notwendige Entlastung der Polizei zu sorgen. Zuvor hatte das «Schleswig-Holstein Magazin» des NDR berichtet.
Wie aus der Antwort des Ministeriums hervorgeht, vergütete das Land den Beamtinnen und Beamten 2023 insgesamt 44.375 Überstunden. Das kostete 1,039 Millionen Euro.
«Jedes Jahr fallen bei der Polizei rund 200.000 krankheitsbedingte Fehltage an, ein Drittel davon entfällt auf Langzeiterkrankte», sagte Dürbrook. Ein Zusammenhang mit der hohen Arbeitsbelastung sei naheliegend. «Der Landesregierung gelingt es nach wie vor nicht, dafür eine echte Lösung zu präsentieren.»
Dürbrook forderte Entlastungen für die Polizei durch konsequente Entbürokratisierung, damit die Beamten mehr Zeit auf der Straße und weniger Zeit am Schreibtisch verbringen könnten. Polizeiaufgaben müssten wegfallen wie beispielsweise Abschiebefahrten, die vom Landesamt für Zuwanderung erledigt werden sollten. Es sei auf Dauer auch nicht haltbar, dass hoch qualifizierte Polizeibeamte über Stunden vor oder hinter Schwerlasttransporten herfahren müssen.
Schleswig-Holsteins Innenstaatssekretärin Magdalena Finke sagte, «natürlich nehmen wir die Anzahl an Überstunden sehr ernst». Die Aufgaben seien in den vergangenen Jahren teilweise umfangreicher und komplexer geworden. «Dafür haben wir in den letzten Jahren über 800 Stellen zusätzlich geschaffen und auch die technische Ausstattung stetig verbessert.» Ziel bleibe es, weitere Entlastung herbeizuführen, beispielsweise durch den Aufbau der 2. Einsatzhundertschaft oder die Übertragung von Aufgaben.