Der Kommunalpolitiker war nach eigenen Angaben am Donnerstagabend auf der belebten Essener Flaniermeile Rüttenscheider Straße nach einer Parteiveranstaltung aus einem Pulk von Menschen, die mit ihm und dem grünen Bundestagsabgeordneten Kai Gehring Selfies machen wollten, zunächst beleidigt und dann ins Gesicht geschlagen worden. «Das war eine bürgernahe Situation, die dann plötzlich umschlug und in der man einfach arglos ist», schilderte er. Plötzlich seien sie als «Grüne Faschos» beschimpft worden, dann sei er «krachend» in der linken Gesichtshälfte und am Hals getroffen worden, ein zweiter Schlag habe ihn nur an der Stirn gestreift.
Dabei habe er sich zuvor gefreut, dass die Menschen mit ihnen ins Gespräch kommen wollten. «Und aus dieser Situation dann dieser heimtückische, furchtbare Schlag in mein Gesicht. Das trifft einen im doppelten Sinne.» Er sei zwar nicht schwer verletzt, wie etwa der in Dresden verprügelte SPD-Kollege. «Aber dieser mangelnde Respekt und die Dreistheit sind unglaublich. Das darf nicht passieren», sagte Fliß.
Unterkriegen lassen will er sich nicht: Er sei am Sonntag bereits wieder zum Plakate-Aufhängen unterwegs gewesen und habe am Wochenende auch Termine als dritter Essener Bürgermeister wahrgenommen. «Kapitulieren gilt nicht», betonte er. «Ich würde auch nicht mit einer Schutzweste auf die Straße gehen wollen und mache jetzt auch kein Box-Training.» Es sei allerdings «schlimm genug», dass er künftig vielleicht lieber die Straßenseite wechsle, wenn er eine größere Gruppe Menschen sehe.