Für einen Teil der geplanten Krankenhausreform gibt es einer Studie zufolge in Norddeutschland mehrheitlich Zustimmung. 65 Prozent der Befragten sprachen sich dafür aus, dass komplizierte Behandlungen künftig nur in spezialisierten Kliniken geleistet werden sollen. Die Umfrage wurde vom Meinungsforschungsinstitut Forsa geleitet und von der Techniker Krankenkasse am Donnerstag veröffentlicht, wie aus einer Mitteilung hervorgeht. Die Reform sieht eine Spezialisierung von Krankenhäusern vor.
Anlässlich der Reform soll ein sogenannter Klinik-Atlas eingeführt werden. Dieser könnte einen Überblick geben, ob ein Krankenhaus Erfahrung mit bestimmten Eingriffen hat. Grundlage für den Atlas ist das sogenannte Krankenhaustransparenzgesetz, das im Bundesrat zuletzt mehrheitlich abgelehnt wurde. In der Umfrage gaben 76 Prozent der Befragten aus Norddeutschland an, sie würden ein solches Transparenzportal nutzen.
Sehr wichtig oder wichtig waren den Befragten die gute Erreichbarkeit eines Krankenhauses (79 Prozent) und die Nähe zum Wohnort (68 Prozent). Noch ist weitgehend unklar, wie sich die Reform auf die Erreichbarkeit und Verbreitung der Häuser auswirken wird. Kritiker fürchten ein Kliniksterben; die Reform hat dagegen Angaben nach das Ziel, unnötige Schließungen zu vermeiden.
An der bundesweit repräsentativen Umfrage haben sich rund 1400 Menschen zwischen Ende November bis Mitte Dezember des vergangenen Jahres beteiligt. Davon kamen etwa 200 Befragte aus den Bundesländern Niedersachsen, Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern.