Durch die neue Imam-Ausbildung sollen schrittweise die derzeit mehr als 1000 in Deutschland tätigen Prediger der türkischen Religionsbehörde Diyanet ersetzt werden. Die Bundesregierung und die Türkei hatten dazu im Dezember einen entsprechenden Fahrplan vereinbart. Denn die von der Diyanet in der Regel für vier Jahre entsandten Imame folgen als türkische Staatsbeamte Weisungen aus Ankara, sprechen kaum Deutsch und bringen meist nur lückenhaftes Wissen über die Lebensrealität der deutschen Gesellschaft mit. Die Bundesregierung hatte angekündigt, die Ausbildung weiterer Imame in Deutschland finanziell zu fördern.
Die Ditib will zusätzlich ihr seit 2020 laufendes Imam-Ausbildungsprogramm fortsetzen, das sich an muslimische Theologinnen und Theologen aus Deutschland richtet. Bisher seien in zwei Lehrgängen insgesamt 58 Frauen und Männer zu «islamischen Religionsbeauftragten» ausgebildet worden, sagte Kalyon.