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Stiftungsgründungen nehmen ab - Mindestkapital festgelegt

Hessen ist das Flächenland mit der höchsten Stiftungsdichte. Bei Neugründungen waren die Menschen im vergangenen aber zögerlicher als sonst. Schuld könnten neue Regelungen sein.
Stiftung in Frankfurt am Main
Das Wort „Stiftung“ ist auf einem Betonsockel am Sitz der Stiftung Polytechnische Gesellschaft zu lesen. © Arne Dedert/dpa

Sie unterstützen die Forschung, fördern die Kunst, die Bildung oder soziale Einrichtungen: 2023 sind in Hessen wieder Dutzende neue Stiftungen gegründet worden. Nach Angaben der drei zuständigen Regierungspräsidien in Darmstadt, Gießen und Kassel gab es im vergangenen Jahr 78 Neugründungen mit einem Gesamtvermögen von 34,4 Millionen Euro. Allerdings ist die Zahl der Neugründungen landesweit rückläufig. Im Jahr 2022 waren es trotz der damals noch anhaltend niedrigen Zinsen 160 neue rechtsfähige Stiftungen mit einem Gesamtvermögen von 51,8 Millionen Euro. Obwohl die niedrigen Zinsen es den Stiftungen erschwerten, ihre Zwecke aus den Erträgen der Geldanlagen zu erfüllen.

Welche Gründe gibt es für das zurückhaltendere Verhalten?

«Der Rückgang ist auch auf die 2023 erstmals erfolgte Festlegung von Mindestkapitalausstattungen für in Hessen neu gegründete Stiftungen zurückzuführen», heißt es beim Regierungspräsidium in Darmstadt. «Demnach ist bei Familienstiftungen mindestens ein Grundstockvermögen in Höhe von 150.000 Euro und bei gemeinnützigen Stiftungen von 100.000 Euro Voraussetzung für eine Anerkennung als rechtsfähige Stiftung.» Die südhessische Stadt ist eine der Hochburgen beim Stiftungswesen in Deutschland. Alleine im Zuständigkeitsbereich des dortigen Regierungspräsidiums gibt es 2120 Stiftungen mit einem Gesamtvermögen von rund sieben Milliarden Euro.

Die Auswirkungen des wieder anziehenden Zinsniveaus können den Regierungspräsidien zufolge derzeit noch nicht abgesehen werden. «Aus der Perspektive der Stiftungsbehörden betrachtet, sind die Gesamtauswirkungen steigender Zinsen auf Stiftungen maßgeblich von deren individueller Anlagestrategie und der Zusammensetzung ihres Portfolios abhängig», teilte die Behörde in Gießen auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. In einer Ära höherer Zinsen könnten insbesondere jene Stiftungen, die in festverzinsliche Wertpapiere investieren, einen Anstieg der Erträge verzeichnen. Dies stelle eine willkommene Erleichterung gegenüber der lang anhaltenden Phase niedriger Zinsen dar und hat das Potenzial, die finanzielle Lage einiger Stiftungen signifikant zu verbessern.

Doch die Stiftungen kämpfen auch mit Problemen. In diesem sich wandelnden Zinsumfeld müssten weiterhin bestehende Herausforderungen beachtet werden. «Vor allem die Inflation bleibt ein kritischer Faktor», heißt es in Gießen. Zudem werde der Mangel an ehrenamtlichem Nachwuchs in der Geschäftsführung zunehmend zu einer Herausforderung.

Hessen ist weit vorne bei der Zahl der Stiftungen

Nach Angaben des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen gibt es bundesweit mehr als 25.000 Stiftungen. «90 Prozent der Stiftungen verfolgen gemeinnützige Zwecke und fördern zum Beispiel Bildungsangebote oder setzen sich für die Erforschung seltener Krankheiten ein», heißt es auf der Website des Verbandes. Mit Blick auf das Jahr 2022 ist Hessen das Flächenland mit der höchsten Stiftungsdichte pro 100.000 Einwohner, nämlich 42,8, eine höhere haben nur Hamburg (80,4) und Bremen (51,1). Stiftungshochburgen seien die Städte Darmstadt, Würzburg und Oldenburg. Dem Bundesverband zufolge betätigen sich bundesweit knapp die Hälfte aller Stiftungen im sozialen Bereich, ein Drittel im Feld Erziehung und Bildung und knapp 30 Prozent in Kunst und Kultur.

Wie in den vergangenen Jahren gab es auch 2023 bei den Neugründungen in Hessen ein deutliches Gefälle von Süden nach Norden. Den drei Regierungspräsidien zufolge waren es im Zuständigkeitsbereich von Darmstadt 61, in Gießen 13 und in Kassel 4.

© dpa
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