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Neuer Kader, alte Ziele: Unions Neustart für Klassenerhalt

Union Berlin taumelt. Im großen Weihnachtsinterview kündigt Präsident Zingler Veränderungen an und richtet eine eindringliche Bitte an die Fans. Einen Vorwurf weist er entschieden zurück.
Dirk Zingler
Union Berlins Präsident Dirk Zingler im Stadion. © Matthias Koch/dpa

Die besinnliche Weihnachtszeit nutzte Dirk Zingler für einen umfassenden Jahresrückblick. Als «verrückt und ereignisreich» aber auch «schmerzhaft» bezeichnete der Präsident des 1. FC Union Berlin die «brutale Zeit» rund um die Alte Försterei. In einem über einstündigem Vereinsinterview ließ der 59-Jährige die großen Köpenicker Themen vom Vorstoß in die Königsklasse bis zur Trennung von Urs Fischer Revue passieren und sprach über den Stadionumbau, personelle Wechsel und alte Ziele.

Der Blick zurück fiel nicht leicht. Vor einem Jahr feierte Union als Tabellenfünfter eine ausgelassene Bescherung. Nun stecken die Eisernen mitten im Abstiegskampf. «Wir werden Veränderungen im Kader erleben. Wir werden uns neu aufstellen müssen, wir werden neu starten müssen», kündigte Zingler an. «Wir haben viele Themen, die wir in den letzten Jahren aus guten Gründen nicht so intensiv verfolgt haben, wie es eigentlich notwendig wäre», ergänzte der Brandenburger und nannte die Integration von Jugendspielern als Beispiel.

Union hat «überperformed»

Nach Jahren des dauerhaften Erfolgs musste Union lernen, wie sich Krise anfühlt. In der Champions League chancenlos in der Gruppenphase ausgeschieden, im DFB-Pokal Schluss in Runde zwei und in der Bundesliga nach einer langen Niederlagen-Serie gerade so über der rettenden Linie. «Wir sind uns einig, dass wir im Verhältnis zu unseren Mitteln, im Verhältnis zu unserer Struktur sportlich überperformed haben», befand Zingler über die vergangenen Jahre.

Sein Appell an die Fans klang vielmehr wie eine Bitte. «Lasst uns die letzten drei, vier Jahre nicht als einen Maßstab nehmen. Sondern vielleicht können wir uns in zehn Jahren unterhalten und neue Ziele setzen, wenn wir eine neue Alte Försterei haben, wenn wir aus dieser Phase des Bauens, des Ausziehens in ein anderes Stadium wieder zurückkommen», sagte Zingler und stellte klar: «Klassenerhalt, 40 Punkte ist jedes Jahr unser Ziel.» Vor der Saison wurden die Unioner für dieses Bestreben belächelt. Zeiten ändern sich.

Niemand hat Schuld

Wirkliche Gründe für den Misserfolg in dieser Spielzeit kann auch Zingler nicht nennen. Den Vorwurf, in Leonardo Bonucci oder Kevin Volland Spieler verpflichtet zu haben, die nicht zum Verein passten, wies er zurück. «Wir haben gar nichts verändert. Wir haben tolle Jungs geholt, die in der Kabine eine tolle Rolle spielen, die auf dem Platz eine tolle Rolle spielen. Niemand von den Neuen und weder Urs Fischer noch (Manager) Oliver Ruhnert sind schuld daran, dass wir unsere Selbstverständlichkeit verloren haben.»

Das turbulente Jahr hat auch Zingler sichtlich mitgenommen. Der Vereinspräsident wirkte aufgeräumt, aber erschöpft, als der in der Unioner Loge über die Auf und Abs der zurückliegenden Monate sprach. Durch die große Fensterfront blitzten die roten Sitze der Haupttribüne. Das Projekt Stadionerweiterung soll 2025 begonnen werden. Ein Unioner Herzensthema.

Stadion für über 40.000 Zuschauer

«Wir werden deutlich über 100 Millionen Euro investieren hier noch auf diesem Gelände. Wir erhöhen alle drei Ränge und auch die Haupttribüne noch mal drei bis vier Reihen gegenüber der bisherigen Planung. Das heißt also, wir wollen hier 2026/27 ein Stadion eröffnen mit einer Kapazität von knapp über 40.000 Zuschauern», kündigte Zingler an. Während des Umbaus wird Union in der Saison 2025/26 für die Heimspiele ins Olympiastadion umziehen.

Viele Spieler aus dem aktuellen Kader werden nicht mehr in den Genuss der neuen Heimstätte kommen. Schon im Januar drohen Abgänge. Aktuell haben die Berliner 28 Spieler - für nur noch einen Wettbewerb. Und Trainer Nenad Bjelica zeigte sich in seinen bisherigen Partien nicht gerade rotationsfreudig. Berichten zufolge könnte die Zeit von Bonucci und Offensivmann Sheraldo Becker bei Union bald zu Ende sein.

© dpa ⁄ Jordan Raza, dpa
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