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Kommunen prüfen Eignung von Schulnamensgebern aus NS-Zeit

Die Diskussion um die Umbenennung des Otfried-Preußler-Gymnasiums hatte für heftige Diskussionen gesorgt. Es gibt aber noch weitere Schulen, bei denen die Eignung der Namensgeber fraglich ist.
Schule
Stühle stehen in einem Klassenzimmer auf den Tischen. © Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa/Symbolbild

Nach der Debatte um die Umbenennung des Otfried-Preußler-Gymnasiums in Pullach gibt es nun Diskussionen über die Namensgeber weiterer Schulen in Schwaben und Oberbayern. So wird in Augsburg wie bereits vor mehreren Jahren die Umbenennung der nach dem Komponisten Werner Egk benannten Grundschule geprüft. In Neuburg an der Donau geht es um die nach Paul Winter, ebenfalls ein Komponist, benannte Realschule. In allen Fällen spielen die Aktivitäten der Namensgeber während der Zeit der Nazi-Diktatur eine Rolle.

Bereits vor fünf Jahren lief in Augsburg eine Diskussion um die Werner-Egk-Grundschule. Nun gibt es einen neuen Anlauf zur Neubenennung, nachdem es auch neue wissenschaftliche Stellungnahmen zu Egk (1901-1983) gibt. Der Komponist wurde im schwäbischen Donauwörth geboren und war ein Schüler von Carl Orff. Für die von den Nazis zu Propagandazwecken missbrauchte Olympischen Spiele 1936 lieferte er Musik.

Eine Mehrheit des Augsburger Stadtrats, darunter die schwarz-grüne Rathauskoalition und die SPD, hat mittlerweile die Umbenennung der Grundschule auf den Weg gebracht. Die Politiker werfen Egk vor, dass er «als Opportunist und Nutznießer der nationalsozialistischen Herrschaft» nach dem Krieg nicht zur kritischen Selbstreflexion bereit war. Er sei menschlich kein Vorbild und somit kein geeigneter Namenspatron. Der Stadtrat muss noch einmal über den Antrag abstimmen, dann könnte er an das Kultusministerium zur Entscheidung gehen.

Schulbenennung nach Wehrmachtssoldat sorgt für Diskussionen

In Neuburg gibt es Diskussionen um einen anderen Musiker, Paul Winter (1894-1970). Er war im Zweiten Weltkrieg ein hochrangiger Soldat und ist heute ebenfalls in seiner Heimatstadt als Schul-Namensgeber verewigt. Dort sorgt ebenfalls eine neue Untersuchung eines Historikers für Diskussionen. Der Landkreis Neuburg-Schrobenhausen, der Träger der Neuburger Paul-Winter-Realschule ist, hat sich gemeinsam mit der Stadt ans Ministerium gewandt, um weitere Schritte einzuleiten.

Im Kultusministerium liegt derzeit jedenfalls schon der Antrag auf Umbenennung der Pullacher Schule, die den Namen des international erfolgreichen Kinderbuchautors Otfried Preußler (1923-2013) trägt. Als einen Grund für die beantragte Neubenennung nannte die Schulleitung unter anderem Preußlers Frühwerk «Erntelager Geyer», das etwa um 1940 entstand und in dem die Hitlerjugend beschönigt wird. Die Entscheidung des Ministeriums wird in Kürze erwartet.

© dpa ⁄ Ulf Vogler, dpa
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