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Studentin entwickelt Karte für Erfahrungen mit Klimawandel

Für viele wirkt der Klimawandel wie eine abstrakte Bedrohung. Eine Studentin will das ändern und hat eine spezielle Online-Karte für Berlin und Brandenburg entwickelt. Dabei soll es nicht bleiben.
Climate Stories Map
Die Studentin Lina Pfeiffer. Die 22-Jährige hat eine Online-Karte entwickelt, auf der Personen aus Berlin und Brandenburg ihre persönlichen Erfahrungen mit dem Klimawandel teilen können. © Climate Stories Map/L. Pfeiffer /dpa/Archivbild

Eine überflutete Straße in Berlin-Charlottenburg, ein Tigermückenfund in Treptow-Köpenick, sinkender Wasserpegel in einem Brandenburger See - Auswirkungen von extremen Wetterereignissen und steigenden Temperaturen sind an vielen Orten in Berlin und Brandenburg zu sehen. Durch den Klimawandel steigt die Wahrscheinlichkeit solcher Phänomene. Die persönlichen Erfahrungen, die Menschen aus der Region damit machen, können sie seit einigen Wochen in einer speziellen Online-Landkarte mit anderen teilen. Entwickelt wurde die sogenannte Climate Stories Map (auf Deutsch etwa: Klima-Geschichten-Karte) von der 22 Jahre alten Berlinerin, Lina Pfeiffer. «Ich wollte gerne etwas kreieren, wo man auf einen Blick sieht, wie viele Brennpunkte es schon in der Region gibt», sagte die Studentin und Klima-Aktivistin der Deutschen Presse-Agentur. Das Projekt setzte sie im Rahmen ihrer Bachelorarbeit an der Universität von Glasgow in Schottland um.

Jeder kann auf der Karte einen Eintrag erstellen und berichten, welche Veränderung, die mit dem Klimawandel zusammenhängen könnte, er oder sie beobachtet hat und an welchem Ort. Entstanden ist die Karte mit Unterstützung von Google Deutschland. Ein Benutzerkonto ist dafür nicht nötig. Die Erfahrungen sind auf der Karte durch blaue Markierungen erkennbar und tragen verschiedene Symbole, je nachdem, um welche Kategorie es geht. Zur Auswahl stehen etwa die Themen Trockenheit, Luftqualität, Wasserknappheit oder psychologische Auswirkungen. Außerdem kann nach Initiativen gesucht werden, die sich für Nachhaltigkeit einsetzen.

Bereits 80 Erfahrungen auf der Website veröffentlicht

Eine Person aus der Nähe von Brandenburg an der Havel berichtete von einem trockenen Sumpf, in einem Eintrag aus Neuenhagen bei Berlin erzählt eine Nutzerin von ihrer Pollenallergie, die immer stärker werde. Gut 80 Erfahrungen seien seit der Veröffentlichung der Karte im März bereits geteilt worden, sagte Pfeiffer. Jeder neue Beitrag werde von ihr überprüft. «Ich versuche, das wissenschaftlich gegenzuprüfen, aber zu einhundert Prozent, kann ich nicht sagen, ob die Veränderung wirklich vom Klimawandel ausgelöst wurde.» Die Wahrscheinlichkeit für Extremwetterereignisse zum Beispiel steigt zwar durch den Klimawandel. Einen direkten Zusammenhang herzustellen, ist aber schwierig.

Die Idee für das Projekt sei ihr bei einem Gespräch mit Freunden gekommen, als es über den sinkenden Wasserpegel des Seddiner Sees südlich von Potsdam ging, erklärte die Studentin. «Krass, das passiert auch in Deutschland», habe sie gedacht.

Sie glaube, dass die vielen Beobachtungen, die seit der Veröffentlichung geteilt worden seien, und die Tatsache, dass sie räumlich nah beieinander lägen, einen emotionalen Effekt bei den Nutzern hätten. «Es war meine Hoffnung, dass man durch persönliche Erfahrungen, einen niedrigschwelligen Zugangspunkt schafft, das Thema greifbar macht und damit Leuten zeigt: Hey, es ist total wichtig und extrem dringend, dass wir jetzt irgendwie aktiv werden und handeln.»

Entwicklerin möchte Menschen zum Handeln motivieren

Sie selbst sei schon länger in der Klimabewegung aktiv. «Ich möchte Leute zum Handeln bewegen, weil ich das Gefühl habe, das Problem in der Klimakommunikation ist nicht unbedingt, dass die Informationen fehlen, sondern eher, dass der Klimawandel noch viel zu abstrakt ist für viele Leute, weil die Daten, die es dazu gibt, oft emotional nicht erfahrbar sind.» Die Climate Stories Map hingegen zeige, was direkt vor der eigenen Haustür passiere. Langfristiges Ziel der Studentin ist, die Karte auf ganz Deutschland auszuweiten und neue Optionen hinzuzufügen. Geld verdienen möchten sie mit dem Projekt nicht. «Es geht um den Zweck, hoffentlich damit etwas Gutes tun.»

© dpa
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