Rund 150 propalästinensische Aktivisten hatten am Dienstag vor einer Woche zeitweise einen Hof der Freien Universität in Berlin besetzt. Auch in den Räumen der Universität kam es zu Protesten, dabei setzten Polizisten zum Teil Tränengas ein. Die Hochschule stellte ihren Lehrbetrieb vorübergehend ein, die Polizei räumte am Nachmittag das Gelände. Bei dem Polizeieinsatz wurden nach Angaben der Behörde gegen 80 Personen Strafverfahren eingeleitet.
Funke zufolge ist es «das Allerwichtigste», dass zuständige Vertreter der Universität in Konfliktsituationen vor Ort sind und mit der Polizei sprechen, damit Gewalt nicht außer Kontrolle gerät. Er forderte die Universitätsleitung dazu auf, ihr Vorgehen selbstkritisch zu hinterfragen. Es sei sinnvoll, dass sich das Präsidium und seine Mitglieder, der akademische Senat und das Kuratorium, «offensiv, konkret und alsbald» in der Universität um «eine offene Debatte, die alle Positionen einschließt, außer des Zynismus» bemühe. Das müsse breit umgesetzt werden, nicht nur in Vorlesungen.
Ein Sprecher der FU teilte der Deutschen Presse-Agentur mit: «Seit mehreren Monaten werden an der Freien Universität intensive Dialoge geführt, auch im Rahmen von zahlreichen Veranstaltungen, die sich dem Thema Nahost aus unterschiedlichen Perspektiven widmen.» Die Besetzung habe von Anfang an eine Situation geschaffen, in der die Hochschulleitung feststellen musste, dass einerseits die Sicherheit für Studierende und Mitarbeitende der Freien Universität nicht mehr uneingeschränkt zu gewährleisten und andererseits ein geregelter Lehr- und Forschungsbetrieb ernsthaft gefährdet gewesen sei.