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Präventionskampagne gegen Drogenschmuggel im Hafen gestartet

Ohne Insider bekommen Drogenkartelle ihr Kokain nicht aus dem Hafen. Oft sind das Hafenbeschäftigte. An sie wenden sich nun Polizei, Zoll und Hafenwirtschaft mit einer Präventionskampagne.
Awareness-Kampagne für Hafenbeschäftigte
Ein Absperrband mit der Aufschrift "Polizeiabsperrung" hängt während der Vorstellung der Awareness-Kampagne für Hafenbeschäftigte im Kampf gegen internationale Drogenkriminalität vor Bananenkiste. © Marcus Brandt/dpa

Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher hat Beschäftigte im Hafen eindringlich davor gewarnt, sich mit Drogenschmugglern und der organisierten Kriminalität einzulassen. «Haltet Euch fern von dieser Art von Kriminalität, gebt Hinweise, wenn Ihr etwas mitbekommt, es schützt Euch selbst, es schützt unseren Hafen und es schützt unsere Stadtgesellschaft», sagte der SPD-Politiker am Montag anlässlich einer neuen Präventionskampagne von Polizei, Zoll und Hafenwirtschaft.

Der Drogenhandel funktioniere nur, wenn es im Hafen sogenannte Innentäter gebe - also Insider mit Zugang zu den Terminals oder zu den Reedereien - «die mit den Drogenkartellen kooperieren», sagte Tschentscher. Das sei zum einen eine schwere Straftat. «Es kann sich aber auch auf die Betroffenen sehr dramatisch auswirken», warnte der Bürgermeister. Denn wer sich darauf einlasse, der werde möglicherweise erleben, dass die ganze Familie mit hineingezogen werde.

Um den Gefahren durch die international organisierte Drogenkriminalität auf allen Ebenen zu begegnen, haben sich Sicherheitsbehörden und die Hafenwirtschaft bereits im vergangenen Oktober zu einer «Allianz sicherer Hafen» zusammengeschlossen. Gleichzeitig verfolgen Polizei, Zoll und Bundeskriminalamt in dem EU-geförderten Projekt «Infiltration der Nordseehäfen durch Strukturen der Organisierten Kriminalität» (INOK) neben repressiven und operativ-taktischen Maßnahmen auch präventive Ansätze. Dazu zählen neben der Awareness-Kampagne auch ein Hinweisgeberportal, über das anonym Hinweise gegeben werden können.

Innensenator Andy Grote (SPD) sprach von einer sehr gefährlichen Bedrohung im Hafen. Wohin das führen könne, habe Rotterdam bereits erlebt. Dort würden inzwischen Jugendliche von Schulhöfen rekrutiert, um im Hafen Kokain zu bergen. Der jüngste Tatverdächtige sei gerade erst elf Jahre alt gewesen. «Wir merken, dass auch hier der Druck deutlich zunimmt.» Das liege auch daran, das Europa insgesamt zum attraktivsten Absatzmarkt für Kokain geworden sei. Grote kündigte an, dass Ende Mai gemeinsames Hafensicherheitszentrum öffnen werde, in dem alle Verantwortlichen zusammenarbeiten sollen.

Hamburgs LKA-Chef Jan Hieber warnte, oft werde am Anfang Vertrauen aufgebaut. Auch fließe teilweise viel Geld für auf den ersten Blick unverfängliche Dienste wie Fotos von einem bestimmten Container. Das sei oft der Anfang einer Abhängigkeit und der mögliche Beginn eines Albtraums aus Drogen und Gewalt. Hieber warnte in diesem Zusammenhang auch vor Postings in sozialen Netzwerken, die auf die eigentliche Tätigkeit im Hafen hindeuten könnten. Hafenarbeiter, die bereits in kriminelle Machenschaften verstrickt seien und aussteigen wollten, könnten ebenfalls über das Hinweisportal Hilfe erhalten.

Erst am vergangenen Donnerstag hatten das Bundesinnenministerium sowie die Hafenstädte Hamburg, Antwerpen und Rotterdam eine engere Zusammenarbeit im Kampf gegen Drogenkartelle angekündigt, damit diese bei einem zu hohen Verfolgungsdruck in dem einen Hafen nicht einfach in einen anderen ausweichen. Im vergangenen Jahr hatten Zollfahnder in Rotterdam und Antwerpen fast 180 Tonnen Kokain beschlagnahmt. In den deutschen Seehäfen waren es rund 35 Tonnen - in beiden Fällen eine Rekordmenge. Um den Kampf gegen den Drogenhandel auch auf europäischer Ebene zu intensivieren, will sich Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) am 7. Mai in Hamburg unter anderem mit ihren Kolleginnen und Kollegen aus Belgien, Frankreich, Italien, Spanien und den Niederlanden austauschen.

© dpa
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