Mehr als ein Jahr nach zwei gewalttätigen Auseinandersetzungen im Umfeld des Kieler Hauptbahnhofs hat die Staatsanwaltschaft Anklagen erhoben. Im ersten Fall war nach früheren Angaben der Polizei ein 17-Jähriger am 29. November 2022 durch einen Messerstich schwer verletzt worden. Gegen drei Beschuldigte im Alter von 19 und 17 Jahren wurde Anklage erhoben, einer von ihnen hatte ein Messer dabei, wie Oberstaatsanwalt Michael Bimler am Donnerstag sagte. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft sind die unbegleiteten Flüchtlinge mittlerweile in unterschiedlichen Jugendeinrichtungen untergebracht. Zuvor hatten die «Kieler Nachrichten» berichtet.
Nur wenige Tage später war ein 17-Jähriger am 3. Dezember 2022 bei einer Auseinandersetzung zwischen zwei Duos durch ein Messer im Gesicht verletzt worden. Angeklagt ist in dem Fall ein 25-Jähriger, wie Oberstaatsanwalt Bimler sagte. Als Folge der Vorfälle hatte die Polizei seinerzeit ihre Präsenz im Bereich des Bahnhofs sowie an Schulen und bekannten Treffpunkten der Jugendlichen zwischenzeitig erhöht.
Bei dem Fall vom 29. November 2022 waren früheren Angaben der Polizei zufolge nach Auswertung von Videoaufzeichnungen und Angaben von Zeuginnen und Zeugen zwei Gruppen auf dem Bahnhofsvorplatz in Streit geraten. Am 3. Dezember 2022 trafen zwei Duos laut früheren Angaben der Polizei an einem Bussteig zwischen dem Hauptbahnhof und einem Einkaufszentrum aufeinander. Es habe sich eine handgreifliche Auseinandersetzung zwischen zwei Menschen entwickelt. Das Opfer konnte nach Versorgung der Wunde wieder aus dem Krankenhaus entlassen werden.