Zum ersten großen «Löwen»-Auftritt kam der neue Sport-Geschäftsführer nicht allein: Christian Werner brachte Argirios Giannikis als neuen Trainer mit - und verbindet damit große Hoffnungen. Nach einer durchwachsenen Hinrunde soll der 43-jährige Giannikis den schwächelnden Traditionsclub auf Kurs bringen. «Wir haben in den nächsten Monaten eine Menge Arbeit vor uns. Ich bin überzeugt davon, dass wir gemeinsam unsere Ziele erreichen werden», sagte der neue Coach.
Bezogen auf den Klassenerhalt sprach Giannikis von einer herausfordernden Aufgabe. Er sei jedoch überzeugt davon, dass in der Mannschaft mehr Potenzial stecke, als sie es bisher auf dem Platz gezeigt habe. Das letzte Spiel der Münchner hatte Giannikis laut eigener Aussage zufällig im Stadion gesehen. Der Mannschaft sei bei der Partie gegen den SV Waldhof eine Verunsicherung anzumerken gewesen, die nach vier verlorenen Spielen aber auch normal sei.
«Das wird natürlich die erste Aufgabe sein: Den Rucksack kleiner zu machen», sagte Giannikis. Es gehe zunächst darum, sich kennenzulernen und das Team zu stabilisieren. Und offensiver soll gespielt werden. «Die Mannschaft hat 18 Tore geschossen. Das ist wenig», sagte Giannikis bei seiner Vorstellung am Mittwoch in München.
Der in Nürnberg geborene Giannikis begann als Co-Trainer von Markus Kauczinski beim Karlsruher SC und später beim FC Ingolstadt 04. Im Oktober 2017 übernahm er Rot-Weiss Essen. Nach der Station VfR Aalen wechselte er in die zweite griechische Liga in der er PAS Giannia zum Aufstieg in die erste Liga führte und im Folgejahr mit Platz 8 erfolgreich abschloss. Danach arbeitete er für den griechischen Spitzenclub AEK Athen. Die letzten knapp zwei Jahre hatte er keinen Trainerjob. Giannikis bringt keine Co-Trainer mit nach München.
Verpflichtet wurde der Trainer vom neuen Sport-Geschäftsführer Werner. Der 42-Jährige sagte, er sei froh, seine erste Aufgabe so schnell bewältigt haben zu können. «Jeder Tag, den wir jetzt vergeuden mit einer Übergangsphase, ist total gefährlich für die Mannschaft, für den Verein». Es sei aber nicht nur eine schnelle, sondern eine «wahnsinnig gute Lösung», betonte Werner.
Werner, zuletzt Chefscout bei Waldhof Mannheim, tritt bei den «Löwen» die Nachfolger für Günther Gorenzel an. Die internen Auseinandersetzungen rund um seine Einstellung wollte Werner nicht kommentieren. Es sei ihm wichtig, nicht zurückzuschauen.
Die Vereinsführung und die Investorenseite um Hasan Ismaik hatten lange Zeit um die Wiederbesetzung der Position gestritten. 1860-Präsident Robert Reisinger hatte Werner ursprünglich abgelehnt und den früheren 1860-Profi Horst Heldt favorisiert.
Giannikis soll die Mannschaft mindestens bis zum Ende der Saison trainieren. Details zur Laufzeit seines Vertrags gab es auf der Pressekonferenz keine. Die «Löwen» belegen nach einer unbefriedigenden Hinrunde nur den 15. Platz. Weiter geht es für den Traditionsclub am 20. Januar mit einem Heimspiel gegen den MSV Duisburg.