Als der Angegriffene flüchtete, soll der 52-Jährige auch auf seine 15 Jahre jüngere Frau eingestochen haben, heißt es in der Anklage. Dem Angeklagten wird versuchter Totschlag in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung in zwei Fällen vorgeworfen.
Als das Paar sich am 20. Juni auf einem Parkplatz in Breitenfelde im Kreis Herzogtum Lauenburg traf, um den damals sieben Jahre alten Sohn - das jüngste von vier gemeinsamen Kindern - dem Vater zu übergeben, habe der Angeklagte ein Messer gezogen und es dem 47 Jahre alten Mann in die Seite gerammt. Anschließend stach er nach Angaben der Staatsanwaltschaft auch auf die 37 Jahre alte Frau ein. Beide wurden schwer verletzt und mussten in verschiedenen Krankenhäusern notoperiert werden.
Der Prozessauftakt gestaltet sich mühsam. Immer wieder gab es trotz der Dolmetscher Schwierigkeiten mit der Verständigung. Alle Prozessbeteiligten stammen zwar aus Afghanistan, gehören aber unterschiedlichen Volksgruppen an und sprechen daher verschiedene Sprachen.
Entzündet hatte sich die Gewalt nach Aussagen der Ehefrau an ihrer Absicht, sich von ihrem Mann scheiden zu lassen. «Das hat er nicht akzeptiert», sagte ihr neuer Lebensgefährte am Donnerstag. Er habe geantwortet, sie sei im weißen Kleid - dem Hochzeitskleid - zu ihm gekommen und sie werde auch im weißen Kleid - dem Totenhemd - wieder gehen. Der Prozess wird fortgesetzt.