Die elektrisch betriebenen Wärmepumpen nutzten diese Restwärme, je nach Jahreszeit zwischen 12 und 27 Grad Celsius, höben sie auf ein höheres Temperaturniveau und speisten sie in das Berliner Fernwärmenetz ein. «Berlin verfügt traditionell über wenig industrielle Abwärme aus Produktionsprozessen», teilte der Vorstandschef von Vattenfall Wärme Berlin, Christian Feuerherd, mit. «Restenergie aus gereinigtem Abwasser für die Fernwärme einzusetzen, ist deshalb eine kluge Lösung, zumal sie konstant zur Verfügung steht.»
Die Großwärmepumpe sowie die Dampfturbine sollen zum Jahr 2026 in Betrieb gehen. Die Pumpe habe eine mittlere thermische Leistung von 75 Megawatt und könne rund 45.000 Haushalte mit Fernwärme versorgen. Angeschlossen werde sie an eine neue Reinigungsstufe des Klärwerks Ruhleben, das zu den Berliner Wasserbetrieben gehört. Rund 50.000 Tonnen CO2 könnten auf diese Weise eingespart werden.
Dabei prüft Vattenfall derzeit einen Verkauf seines Berliner Fernwärmenetz mit rund 1,4 Millionen angeschlossenen Wohneinheiten. Der schwedische Konzern befindet sich dafür in exklusiven Verhandlungen mit der Berliner Landesregierung, die das Netz übernehmen möchte. «Eine Einigung unter Vorbehalt der Zustimmung des Abgeordnetenhauses von Berlin wird bis Jahresende angestrebt», hieß es in der Mitteilung des Senats Ende Oktober.