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Medizinischer Dienst: Mehr Spezialisierungen nötig

Je häufiger ein medizinischer Eingriff vorgenommen wird, desto höher die Qualität. Davon ausgehend sollen sich Kliniken auch in Sachsen-Anhalt stärker spezialisieren. Mit Folgen für die Patienten.
Krankenhausreform
Ein Arzt läuft über das Gelände des Krankenhauses. © Julian Stratenschulte/dpa

Der Medizinische Dienst Sachsen-Anhalt hat bei Qualitäts- und Strukturprüfungen in Krankenhäusern im Land keine erheblichen Mängel festgestellt. Wenn es an etwas hapere, sei das in aller Regel das Fachpersonal - das sei der häufigste Grund für unzureichende Krankenhausstrukturen gewesen, teilte der Medizinische Dienst am Freitag in Magdeburg mit. Bei 474 Strukturprüfungen im vergangenen Jahr erfüllten 98,5 Prozent Krankenhäuser die Anforderungen mit Blick auf das Fachpersonal, die Räumlichkeiten und die technische Ausstattung für aufwendige Behandlungen. Bei noch spezielleren, stichprobenartigen und anlassbezogenen Qualitätsprüfungen erfüllten 56 Prozent der Häuser alle Vorgaben. Es habe beispielsweise an Zertifikaten oder Abschlüssen für Ärzte gefehlt.

Weil Spezialisten für viele Fachgebiete rar sind, ist es aus Sicht des Medizinischen Dienstes nötig, künftig neben einer flächendeckenden Grundversorgung spezialisierte und konzentriertere Angebote für planbare Eingriffe vorzuhalten. Der Vorstandsvorsitzende des Medizinischen Dienstes, Jens Hennicke, erklärte, man müsse den Menschen erklären, warum sie im Zweifelsfall statt 5 Kilometer 50 fahren sollten, um eine Behandlung mit hoher Qualität zu bekommen.

«Gerade komplexe Leistungen, wie zum Beispiel eine akute Schlaganfallversorgung oder bestimmte Krebstherapien, sollten in besonders qualifizierten Kliniken erfolgen, um eine entsprechende Ergebnisqualität und Patientensicherheit zu gewährleisten», sagte Hennicke. «Aufgrund des Fachkräftemangels sind Kooperationen und Netzwerke zwischen den Häusern dafür unabdingbar.» Auch die Telemedizin werde an Bedeutung gewinnen, etwa bei der Versorgung von Notfallpatienten in der Fläche, aber auch in Form von Konsultationen zwischen Kliniken zu konkreten Patienten, so Hennicke.

Die Qualität nahm der Medizinische Dienst etwa bei der Notfallversorgung, der Kinderonkologie und der Versorgung von Früh- und Reifgeborenen unter die Lupe. In den Geburtskliniken habe sich gezeigt, dass nicht alle Patientinnen immer in die spezialisierte Versorgung geschickt wurden, die notwendig gewesen wäre. Ein positives Beispiel hingegen sei die Behandlung krebskranker Kinder in Sachsen-Anhalt. Eine spezialisierte Kinderonkologie gebe es in Magdeburg und Halle.

Die Ergebnisse der Prüfungen des Medizinischen Dienstes Sachsen-Anhalt fließen den Angaben zufolge ein in ein staatliches Vergleichsportal. Es informiert künftig über Leistungen und Behandlungsqualität der Krankenhäuser in Deutschland. Der neue «Bundes-Klinik-Atlas» soll Patientinnen und Patienten verständliche Auskünfte über Krankenhäuser in ihrer Nähe geben. Für bundesweit 1700 Standorte sollen Daten zu Fallzahlen abrufbar sein, also zur Behandlungserfahrung, zu Fachärztinnen, Fachärzten und Pflegekräften sowie zu Komplikationsraten ausgewählter Eingriffe.

In Sachsen-Anhalt gibt es den Angaben zufolge aktuell 45 Krankenhäuser mit über 14.000 Betten, darunter rund 760 Intensivbetten und versorgen rund 500.000 Patientinnen und Patienten. Die Bettenauslastung lag der Statistik zufolge zuletzt bei rund 65 Prozent im Land und damit unter dem Bundesschnitt von 69 Prozent. Ein Rückgang der Fallzahlen werde erwartet. Zugleich stiegen die Kosten für die stationäre Krankenhausversorgung.

© dpa
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