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Inflation weiterhin auf hohem Niveau - Anstieg im Dezember

Die Preise für Energie und Lebensmittel sind auch 2023 teilweise deutlich gestiegen. Volkswirte rechnen zwar mit Entspannung bei der Inflation, aber Verbraucherinnen und Verbraucher brauchen Geduld.
Inflationsrate
Die hohen Preise haben sich auch an der Tankstelle bemerkbar gemacht (Symbolbild). © Marcus Brandt/dpa

Das Leben in Deutschland hat sich im zweiten Jahr in Folge deutlich verteuert. Mit 5,9 Prozent lag die Inflationsrate im Jahresschnitt 2023 zwar einen Prozentpunkt niedriger als ein Jahr zuvor. Dennoch war dies der zweithöchste Wert seit der Wiedervereinigung.

Die Teuerung liege «weiterhin auf einem hohen Stand», ordnete die Präsidentin des Statistischen Bundesamtes, Ruth Brand, die von ihrer Behörde bestätigten Zahlen ein. Im Dezember zog die Teuerungsrate nach fünf Monaten mit rückläufigen Werten wieder an. Volkswirte rechnen jedoch mit zunehmender Entspannung bei den Verbraucherpreisen im Laufe des Jahres 2024.

Nach Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine im Februar 2022 hatten sich vor allem Energie und Lebensmittel sprunghaft verteuert und die Inflation angeschoben. Dies setzte sich im vergangenen Jahr fort, wenn auch nicht mehr ganz so stark. «Nahrungsmittel verteuerten sich im Jahresdurchschnitt 2023 besonders stark», erläuterte Brand. 12,4 Prozent mehr mussten Verbraucherinnen und Verbraucher für Nahrungsmittel zahlen. Die Preise für Energieprodukte zogen 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 5,3 Prozent an.

Die Jahresteuerungsrate ohne Berücksichtigung von Energie und Nahrungsmitteln - die sogenannte Kerninflationsrate - lag 2023 bei 5,1 Prozent nach 3,8 Prozent im Jahr 2022. Der Anstieg verdeutliche, «dass die Teuerung in anderen Güterbereichen im Jahresdurchschnitt 2023 ebenfalls hoch war», erläuterten die Statistiker.

«Sprunghafter Preisanstieg bei Energie» im Dezember

Im Dezember stiegen die Verbraucherpreise im Vergleich zum Vorjahresmonat um 3,7 Prozent. Auch hier bestätigten die Wiesbadener Statistiker vorläufige Daten. Im November war mit 3,2 Prozent der niedrigste Stand seit Juni 2021 erreicht worden. Ein wichtiger Grund für die wieder anziehende Teuerungsrate: Ein Jahr zuvor hatte der Staat im Dezember einmalig die Kosten für den Abschlag der Gas- und Fernwärmekunden übernommen. Dieser preisdämpfende Effekt entfällt in der Berechnung für den vergangenen Dezember.

«Im Dezember 2023 zeigte sich ein sprunghafter Preisanstieg bei Energie», erklärten die Statistiker: Die Energiepreise legten um 4,1 Prozent zu, nachdem sie im November im Vergleich zum Vorjahresmonat um 4,5 Prozent gesunken waren. Der Preisanstieg bei Nahrungsmitteln schwächte sich im Dezember nach jüngsten Berechnungen mit 4,6 Prozent zum Vorjahresmonat weiter ab, im November waren es noch 5,5 Prozent. Insgesamt erhöhten sich die Verbraucherpreise von November auf Dezember 2023 um 0,1 Prozent.

Höhere Teuerungsraten schmälern die Kaufkraft von Verbraucherinnen und Verbrauchern, sie können sich dann für einen Euro weniger leisten. Der finanzielle Spielraum der Menschen schrumpft.

Preisdruck auch zu Jahresbeginn erhöht

Volkswirte rechnen damit, dass die Inflationsrate im laufenden Jahr weiter sinken wird. Wegen der Anhebung des CO2-Preises von 30 Euro je Tonne Kohlendioxid (CO2) auf 45 Euro und der Rückkehr zum regulären Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent für Speisen in Restaurants dürfte der Preisdruck zu Jahresbeginn allerdings erhöht bleiben.

Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt für den Euroraum insgesamt mittelfristig stabile Preise bei 2,0 Prozent Inflation an. Um die hohe Teuerung zu dämpfen, setzten die Währungshüter seit Sommer 2022 zehn Mal in Folge die Leitzinsen im Währungsraum nach oben. Höhere Zinsen verteuern Kredite, was die Nachfrage bremsen und hohen Teuerungsraten entgegenwirken kann.

Im Jahresschnitt 2023 lag der harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI), den die EZB für ihre Geldpolitik heranzieht, in Europas größter Volkswirtschaft Deutschland nach Berechnungen des Bundesamtes bei 6,0 Prozent. Im Dezember waren es demnach 3,8 Prozent.

© dpa
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