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Ermittler Solingen-Brand: Haus auch von Migranten bewohnt

Die Brandstiftung in Solingen mit einer getöteten Familie und mehreren Verletzten schockiert zutiefst. Laut Staatsanwaltschaft lebten in dem betroffenen Haus auch Menschen mit Migrationshintergrund.
Staatsanwaltschaft Wuppertal zum tödlichen Brand
Der Brandort in Solingen. © Christoph Reichwein/dpa

In dem mutmaßlich vorsätzlich gelegten Feuer in einem Solinger Mehrfamilienhaus, bei dem eine junge Familie getötet und mehrere Menschen teils schwer verletzt wurden, wohnten laut Staatsanwaltschaft auch Menschen mit Migrationshintergrund. «Das Haus war zweifellos auch von Migranten bewohnt», sagte ein Sprecher der Wuppertaler Staatsanwaltschaft am Donnerstag aus Anfrage. Der Islamverband Ditib hatte in einer Mitteilung vom Mittwochabend angegeben, das Feuer sei «in einem mehrheitlich von Menschen mit Migrationshintergrund bewohnten Haus» gelegt worden.

Bei dem verheerenden Großbrand geht die Staatsanwaltschaft von vorsätzlicher Brandstiftung aus. In dem hölzernen Treppenhaus seien Reste eines Brandbeschleunigers nachgewiesen worden, hatte die Ermittlungsbehörde am Mittwoch erklärt. Ermittelt werde wegen Mordes beziehungsweise versuchten Mordes. Anhaltspunkte für ein «fremdenfeindliches Motiv» lägen nicht vor. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft handelt es sich bei den Getöteten wahrscheinlich um eine aus Bulgarien kommende Familie, eine Identifizierung stand demnach noch aus.

Der Sprecher der Staatsanwaltschaft ergänzte am Donnerstag, man gehe derzeit davon aus, dass es sich neben der getöteten Familie auch bei einer weiteren schwer verletzten Familie um Bulgaren handele. Ob unter den Bewohnern womöglich weitere Nationalitäten vertreten seien, könne man noch nicht sagen.

Nach Angaben der Türkisch-Islamischen Union Ditib (Köln) sind bis auf eine Person alle Hausbewohner «türkischstämmige Muslime aus Bulgarien oder der Türkei». Bei der getöteten Familie - junge Eltern, ein dreijähriges Kind und ein Säugling - handelt es sich dem Islamverband zufolge um eine «muslimische Familie mit bulgarischer Staatsbürgerschaft». Die Ditib-Gemeinde vor Ort habe bereits erste Gespräche mit den Hinterbliebenen aufgenommen. Bewohner waren in der Nacht zu Dienstag in Todesangst aus dem etwa 100 Jahre alten brennenden Altbau auf die Straße gesprungen. Laut Mitteilung der Stadt Solingen wurden drei Menschen schwer verletzt. Weitere fünf Personen erlitten der Staatsanwaltschaft zufolge ebenfalls Verletzungen, aber weniger schwer.

Das katastrophale Feuer hatte bei vielen Solingern schlimme Erinnerungen geweckt: Im Mai 1993 waren bei einem rassistischen Brandanschlag fünf türkischstämmige Frauen und Mädchen ermordet worden.

© dpa
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