Diese Zahl wurde dem Bericht zufolge anhand der Versicherten-Daten der Barmer für die Gesamtbevölkerung hochgerechnet. Die Krankenkasse hat demnach in Niedersachsen rund 800.000 Versicherte. Deutlich mehr Betroffene als in Niedersachsen gab es laut Kasse in Mecklenburg-Vorpommern (2,35 Prozent), Bremen (2,28 Prozent) und Berlin (2,14 Prozent). Am geringsten war der Anteil in Rheinland-Pfalz mit 1,45 Prozent der Bevölkerung. Bundesweit wurden demnach 2022 insgesamt über eine Million Männer und 467.000 Frauen mit Alkoholsucht ambulant oder stationär behandelt.
Die regionalen Unterschiede seien rein medizinisch nicht zu erklären, sagte Heike Sander, Landesgeschäftsführerin der Barmer in Niedersachsen und Bremen, der Zeitung. «Sowohl das Suchtpotenzial als auch die gesundheitlichen Risiken von Alkohol werden von vielen unterschätzt. Das hat auch damit zu tun, dass Alkohol in Deutschland ein Kulturgut und gesellschaftlich akzeptiert ist», sagte sie. «Dabei ist Alkohol ein Zellgift, das für die Entstehung von mehr als 200 Krankheiten mitverantwortlich ist.»