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Knobloch über Davidsterne und einen Stimmungsumschwung

Wer einen Davidstern an einer Kette um den Hals trägt, sollte ihn lieber nicht offen zeigen - das rät die Holocaust-Überlebende Charlotte Knobloch in einem Zeitungsinterview.
Charlotte Knobloch
Charlotte Knobloch, Präsidentin der israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern. © Sven Hoppe/dpa/Archivbild

Jüdinnen und Juden sollten sich nach Meinung von Charlotte Knobloch in der derzeitigen Situation in Deutschland eher bedeckt halten. «Ich würde niemandem raten, durch Kleidung, Schmuck, einen dekorativen Davidstern aufzufallen. Das nimmt kein gutes Ende», sagte die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern der Münchner «Abendzeitung» (Samstag). «Menschen, die hier geboren sind, fragen sich in diesen Zeiten schon: Ist das noch mein Land, kann ich hier meine Kinder erziehen?» 

Auch innerhalb ihrer Gemeinde werde das thematisiert. Sie antworte auf diese Überlegungen mit einer Gegenfrage: «Wo wollt ihr denn stattdessen hin?», sagte die 91-Jährige. «Da herrscht dann Ruhe, weil es in diesen Zeiten keine gute Antwort darauf gibt. Selbst in New York ist es schwierig geworden, die Situation in Amerika wird auch immer aussichtsloser. Die Universitäten dort sind dem Judenhass nicht mehr gewachsen.» Hintergrund sind die seit Wochen andauernden Proteste an zahlreichen Universitäten gegen das Vorgehen Israels im Gaza-Krieg, die auch nach Deutschland schwappten. 

Knobloch erinnerte an die große Unterstützung unmittelbar nach dem Massaker mit mehr als 1200 Toten, das Terroristen der Hamas und anderer Gruppen am 7. Oktober in Israel verübt hatten. «Wir konnten Leitz-Ordner füllen mit den Sympathiebekundungen.» Inzwischen sei die Stimmung aber umgeschlagen. «Alles, was Israel tut, wird sofort höchst negativ bewertet. Das spüren auch wir.» 

© dpa
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