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Wie zu DDR-Zeiten: Praxistage für Schüler - «Interesse groß»

Einst gab es in der DDR den «Unterrichtstag in der Produktion». In Nordthüringen probieren Schulen ein ähnliches Konzept. Bildungsminister Helmut Holter (Linke) sieht darin eine Erfolgsgeschichte.
Helmut Holter
Helmut Holter (Linke), Thüringer Minister für Bildung, Jugend und Sport, spricht bei der Regierungsmedienkonferenz im LOTTO Thüringen Haus. © Michael Reichel/dpa-Zentralbild/dpa

Vier Tage Schule, ein Tag in der Woche Praxis im Unternehmen: Thüringens Regelschüler sollen zunehmend regelmäßige praktische Tage in Unternehmen absolvieren. Vorbild ist das Schulamt Nordthüringen, wo bereits 23 Schulen und rund 1000 Schülerinnen und Schüler an dem Projekt teilnehmen. «Diese Win-Win-Situation macht Schule, und unser Ziel ist es, den Tag in der Praxis auch in anderen Regionen Thüringens ebenso stark zur Geltung zu bringen», sagte Thüringens Bildungsminister Helmut Holter (Linke) der Deutschen Presse-Agentur in Erfurt. Es gelinge mit dem Konzept, Schülern praktische und berufliche Orientierung in ihrer Region zu bieten und Schulen und Unternehmen der Region miteinander zu vernetzen. «Der Tag in der Praxis ist eine Thüringer Erfolgsgeschichte.»

Erinnerungen DDR-Konzept

Das Konzept ist einfach und könnte manchen an ein ähnliches Prinzip aus DDR-Zeiten erinnern. Beim Tag in der Praxis besuchen Schülerinnen und Schüler der 8. und 9. Klassenstufe an einem Tag in der Woche einen Betrieb oder eine teilnehmende Einrichtung. Jeder Schüler durchläuft vier Praktikumsstationen und soll so «breit gefächerte Erfahrungen in vier verschiedenen Berufsbildern sammeln», erläuterte ein Sprecher des Bildungsministeriums. Dafür entfallen die sonst üblichen Schülerpraktika am Stück. Zu DDR-Zeiten gab es den «Unterrichtstag in der Produktion» (UTP).

In Nordthüringen beteiligen sich den Angaben nach 850 Unternehmen oder Einrichtungen. Das Interesse sei groß, sagte Holter. Eine Pflicht zur Teilnahme für die Schulen gibt es nicht. «Die Schulen haben hier konzeptionellen Spielraum, wie sie Praxisorientierung und berufliche Orientierung im Schulkonzept verankern und mit Leben füllen», erklärte der Sprecher.

IHK lobt Praxisbezug

Die Industrie- und Handelskammer Erfurt unterstützt die praxisnahe Berufsorientierung, wie Thomas Fahlbusch, stellvertretender Hauptgeschäftsführer und Abteilungsleiter Aus- und Weiterbildung der IHK Erfurt, erklärte. «Die Angebote sind eine Win-Win-Situation: Es erleichtert nicht nur den Jugendlichen, eine fundierte Entscheidung für ihre berufliche Zukunft zu treffen, sondern reduziert auch signifikant die Zahl der Ausbildungsabbrüche.» Fahlbusch lobt die neue Verankerung im Thüringer Schulgesetz. Dort wurde unter dem Absatz zu den Regelschulen dieser Satz reingeschrieben: «Praxisorientiertes Lernen und berufliche Orientierung sind durchgängiges Prinzip des Unterrichts.» Der Landtag verabschiedete die Änderungen im Gesetz erst vor zwei Wochen. «Mit der Schulgesetzänderung hat der Landtag zudem den Regel- und Gemeinschaftsschulen hier noch einmal großen Rückenwind gegeben», sagte Holter.

Nach Angaben seines Sprechers berichten Kammern und Kreishandwerkerschaften «von bemerkenswert gestiegenen Azubi-Zahlen im letzten Jahr in den Landkreisen Eichsfeld und Nordhausen. Es ist unklar, ob das am neuen Konzept des Tags in der Praxis liegt, sei aber auch nicht auszuschließen, so der Sprecher.

© dpa
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