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Fingierter Macheten-Überfall: Neonazi-Helfer angeklagt

Rechtsextreme werfen Migranten vor, nur wegen Sozialleistungen nach Deutschland zu kommen. In Chemnitz wollte sich ein Neonazi mutmaßlich selbst solche Hilfe ergaunern - und ließ sich verstümmeln.
Justitia
Eine Figur der blinden Justitia. © Christoph Soeder/dpa/Symbolbild

Nach einem erlogenen Macheten-Überfall Linksextremer auf einen mutmaßlichen Neonazi in Chemnitz hat die Staatsanwaltschaft Anklage gegen seinen Komplizen erhoben. Dem 37-jährigen Deutschen wird unter anderem gefährliche Körperverletzung vorgeworfen. Er soll mit dem damals 29-Jährigen vereinbart haben, ihm die linke Hand abzutrennen, damit er infolge der Behinderung staatliche Leistungen kassieren kann, informierte Behördensprecherin Ingrid Burghart am Mittwoch auf Anfrage. «Verabredet war, dies als linksextremen Überfall darzustellen.»

Doch dieser Plan ging den Ermittlern zufolge nicht auf. Zwar wählte der Verletzte Mitte August den Notruf und berichtete, er sei in einem Park von Vermummten angegriffen und mit einer Machete attackiert worden. Dabei seien ihm drei Finger abgehackt worden. Auch im Telegram-Kanal der rechtsextremen Freien Sachsen wurde seine Lügengeschichte verbreitet - samt Foto aus der Klinik mit bandagierter Hand.

Weil der Verdacht einer politisch motivierten Straftat im Raum stand, hatte die Soko LinX die Ermittlungen übernommen. Doch es ergaben sich rasch Widersprüche. Die abgetrennten Finger wurden später in einem Glascontainer gefunden. Die Ermittlungen kehrten sich schließlich gegen den Mann selbst, unter anderem wegen Vortäuschens einer Straftat. Sie dauern an - wann Anklage erhoben wird, vermochte Burghart vorerst nicht zu sagen.

Kuriosum in dem Fall: Entgegen dem ursprünglichen Plan hatte sein Helfer offensichtlich mit der Machete schlecht getroffen und drei Finger statt der ganzen Hand erwischt. Über die Anklageerhebung gegen den Komplizen hatte zunächst das Nachrichtenportal «t-online» berichtet. Laut Staatsanwaltschaft ist er bereits erheblich wegen Körperverletzungen und Diebstählen vorbestraft. Ob er auch der rechtsextremen Szene angehört, blieb unklar. Vorstrafen, die darauf hindeuteten, seien nicht bekannt, hieß es.

© dpa
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