Games Music Hörbücher Gymondo MyTone Alle Services
vodafone.de

Kritik an Habecks Plänen zur CO2-Speicherung auf See

Der grüne Wirtschaftsminister macht den Weg frei für eine Technologie, die unter Klimaexperten umstritten ist. Auch aus seinen eigenen Reihen kommt Gegenwind.
Robert Habeck
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck will die Speicherung von CO2 auf hoher See ermöglichen. © Monika Skolimowska/dpa

Die Pläne von Wirtschaftsminister Robert Habeck für die Speicherung von Kohlendioxid auf hoher See stoßen auf Kritik. «Für den Klimaschutz bei der Energiegewinnung haben wir die Erneuerbaren», sagte die klimapolitische Sprecherin der SPD-Bundestagsfraktion, Nina Scheer, der «Süddeutschen Zeitung». Dafür brauche man keine CO2-Speicherung - im Fachjargon CCS (Carbon Capture and Storage) genannt. «Es muss bei fossilen Kraftwerken ausgeschlossen werden», sagte Scheer.

Auch aus Habecks eigenen Reihen kam Gegendwind: «CCS in der Energiewirtschaft sehen wir nicht», sagte die Grünen-Klimapolitikerin Lisa Badum. So sähen es auch Beschlüsse der Grünen-Fraktion vor.

Klimaschädliches CO2 zum Beispiel aus der Zementindustrie soll in Deutschland nach den Plänen von Habeck künftig auch unterirdisch gespeichert werden können - zumindest auf hoher See. Die Bundesregierung hat sich grundlegend auf eine Speicherstrategie geeinigt und diese am Montag präsentiert. Eine Speicherung an Land soll vorerst ausgeschlossen bleiben.

Auch die Linken-Spitzenkandidatin zur Europawahl, Carola Rackete, sagte in der «Augsburger Allgemeinen»: «Habeck will die Nordsee in ein riesiges CO2-Endlager verwandeln und massenweise Fracking-Gas importieren.» Das Fatale an der Speicherung von CO2 sei, «dass die Verursacher der Klimakrise weiter Unsummen verdienen und die Klimakrise noch länger befeuern, anstatt die eigene Produktion klimafreundlich umzubauen».

Experte hält Potenzial der Technologie für begrenzt

Aus der Unionsfraktion bekam Habeck hingegen Zuspruch: «Es wurde höchste Zeit, dass der grüne Klimaminister sich hier bewegt», sagte Jens Spahn (CDU) dem «Tagesspiegel». «Die Ampel ist bislang immer nur aus Technologien ausgestiegen, bei CCS sollte sie endlich mal beherzt einen Einstieg schaffen.» Habeck müsse sich offensiv «gegen die erneute Technologie-Skepsis» seiner Partei stellen.

Fachmann Klaus Wallmann vom Geomar Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung in Kiel betonte, das Potenzial der Technologie sei beschränkt. «Wir sprechen von ungefähr fünf Prozent der jetzigen Emissionen in Deutschland», sagte Wallmann den Zeitungen der Mediengruppe Bayern. «Mehr als 90 Prozent müssen wir auf anderen Wegen vermeiden. Beispielsweise durch Energiesparen und die Umstellung auf erneuerbare Energien.»

© dpa
Das könnte Dich auch interessieren
Empfehlungen der Redaktion
Ruth Maria Kubitschek
People news
Ruth Maria Kubitschek schrieb als «Spatzl» TV-Geschichte
Hochzeitskuss
People news
Lugners sechste Ehe: Bräutigam und Braut haben ja gesagt
Rupert Murdoch und Elena Zhukova
People news
Medienmogul Murdoch (93) heiratet zum fünften Mal
Apple-Account: Das musst Du zur neuen Apple-ID wissen
Das beste netz deutschlands
Apple-Account: Das musst Du zur neuen Apple-ID wissen
Galaxy S26: Setzt sich Samsung von Apple ab?
Handy ratgeber & tests
Galaxy S26: Setzt sich Samsung von Apple ab?
KI im indischen Wahlkampf
Internet news & surftipps
Indien-Wahl als «Testlabor» für Künstliche Intelligenz
Borussia Dortmund - Real Madrid
Fußball news
BVB und die Folgen vom Wembley: Angst vor nächstem Trauma
Zwei Männer in einem Gespräch
Job & geld
Beratungsprotokoll: Unterschrift ist keine Pflicht