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Cooler Provinzkrimi bei Arte: «Who Killed Marilyn»

Ein verschneiter Krimi aus der tiefsten französischen Provinz. Mit einer Hommage an eine amerikanische Leinwand-Legende und vielen «Fargo»-Anklängen.
«Who Killed Marilyn?»
Krimiautor David Rousseau (Jean-Paul Rouve) will den Tod von Candice Lecoeur (Sophie Quinton, im Bild) aufklären. © Jean-Claude Lother/Arte/dpa

Eine Erbschaft lockt den Pariser Krimiautor David Rousseau (Jean-Paul Rouve) mitten im Winter in ein kleines Kaff im französischen Jura an der Grenze zur Schweiz. Das Erbe entpuppt sich als ausgestopfter Hund, aber schon kurz nach seiner Ankunft wird Rousseau in einen rätselhaften Kriminalfall hineingezogen. Unter einer Schneedecke ist die Leiche der glamourösen Candice Lecoeur (Sophie Quinton) gefunden worden.

Die Blondine hatte es als Werbefigur für Weichkäse und leicht bekleidete TV-Wetterfee zu lokalem Ruhm gebracht. Viel zu schnell - so findet Rousseau - hat die örtliche Polizei als Todesursache Tablettenmissbrauch festgestellt. Der Autor, der seit einiger Zeit unter einer Schreibblockade leidet, beginnt im «kältesten Ort Frankreichs» mit seinen eigenen Ermittlungen, und bringt sich damit bald selbst in große Gefahr. Der unterhaltsame Provinzkrimi «Who Killed Marilyn» läuft am Mittwoch um 20.15 Uhr bei Arte.

Der französische Regisseur und Drehbuchautor Gérald Hustache-Mathieu hat ein elegantes Spiel um Schein und Sein inszeniert, bei dem die von vielen Männern angebetete Dorfschönheit noch aus dem Jenseits Kommentare abgibt: «Ich musste warten, bis ich tot bin, bevor sich ein anständiger Kerl für mich interessiert», kommentiert sie die Schnüffeleien des Krimiautors. Der Schriftsteller steigt ihr ins Leichenschauhaus nach, bricht in ihre Wohnung ein und findet die Tagebücher, aus denen er Stationen eines Frauenschicksals rekonstruiert. 

Candice war von früher Jugend an eine Außenseiterin, die immer nur geliebt werden wollte. Rousseau entdeckt immer mehr Parallelen zur Hollywood-Ikone Marilyn Monroe (1926-1962). Die hatte angeblich eine Affäre mit dem damaligen US-Präsidenten John F. Kennedy. Im Falle von Candice ist es ein Regionalpolitiker, und natürlich geht auch diese Geschichte tragisch aus.

Gespickt ist diese augenzwinkernde Hommage an eine Leinwand-Legende mit deutlichen Anklängen an den Krimi-Klassiker «Fargo» von den Coen-Brüdern und David Lynchs Kultserie «Twin Peaks». Zuschauer stapfen mit den begriffsstutzigen Dorfpolizisten durch den hohen Schnee, spüren die allgegenwärtige Tristesse sehr nah und leiden mit der jungen Hotelangestellten, die den illustren Gast aus Paris vergeblich anhimmelt. Der lässt sich von bornierten Provinzlern nicht vergraulen und bringt zusammen mit dem jungen, wissbegierigen Ermittler Bruno (Guillaume Gouix) Licht in ein Geheimnis.

Vielleicht gibt es ja nicht nur einen Schuldigen am Tod von Candice, sondern gleich eine ganze Reihe. Ein kollektiver Mord, eben weil sich diese Frau einfach nicht in die Ödnis der Kleinstadt einfügen wollte. Sie verlangte mehr vom Leben, ganz so wie ihre große Doppelgängerin Marilyn.

© dpa ⁄ Johannes von der Gathen, dpa
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