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Ullrich und Armstrong: «Überlebende» nach «öffentlichem Tod»

Freundschaft statt Rivalität: Die Ex-Radstars Jan Ullrich und Lance Armstrong verstehen sich inzwischen gut. Ihr Aufstieg und tiefer Fall habe etwas Verbindendes, wie sie in einem Interview sagen.
Jan Ullrich und Lance Armstrong
Jan Ullrich (r) und Lance Armstrong. © epa Gero Breloer/dpa

Die einst erbitterten Radsport-Rivalen Jan Ullrich und Lance Armstrong haben sich auch durch die öffentliche Ächtung wegen ihrer Doping-Fälle angenähert.

Es sei «eine Art öffentlicher Tod durch tausend Stiche» gewesen, sagte der Amerikaner Armstrong (52) im Doppel-Interview mit Ullrich dem «Zeit»-Magazin: «Diese Erfahrung verbindet uns, vor allem aber, dass wir unser Bestes geben mussten, sie zu überleben. Aber hier sind wir nun: Überlebende.»

Ähnlich sieht es Ullrich. «Wir wissen, was ganz oben im Sport mit dir passiert», sagte der 49-Jährige: «Gemeinsam haben wir natürlich auch, was mit uns passierte, als es nach unten ging.»

Ullrich zeigte sich noch immer dankbar, dass Armstrong sich 2018 nach einem der vielen Abstürze persönlich um ihn gekümmert habe. «Er hat es tatsächlich geschafft, mich zu motivieren, einen Entzug anzugehen. Da liefen Tränen», berichtete der Gewinner der Tour de France 1997.

Armstrong hatte zuvor einen Anruf von einem Freund Ullrichs erhalten, der ihm gesagt habe: «Viele lieben ihn und wollen ihm helfen, aber nur vor dir hat er genügend Respekt.» Daraufhin sei er in den Flieger gestiegen und habe Ullrich besucht. «Ich wusste nicht, was mich erwarten würde. Aber ich liebe diesen Mann. Dass es ihm so schlecht ging, brach mir das Herz.»

Armstrong für Ullrich schon früher ein «Held»

Die während ihrer aktiven Karrieren nicht vorstellbare Freundschaft sei bei Armstrongs Abschiedsfeier entstanden, sagte Ullrich. Für ihn war der Amerikaner, der zuerst den Krebs besiegt hatte und dann zu sieben, später wegen Dopings aberkannten Tour-Siegen gefahren war, schon früher ein «Held» mit einem «Riesenherzen» gewesen.

Armstrong sah Ullrich zwar vor allem als sportliche Gefahr, aber er erkannte auch Gemeinsamkeiten. «Wir waren die Größten im Radsport, weltweit. Und wir waren Teil dieser beschissenen Generation.» Ullrich bestätigte in dem Interview erneut, dass Doping im Radsport damals praktisch dazugehörte, um erfolgreich zu sein: «Ja, es ging um gleiche Chancen, und alle wussten es.»

Ähnliches hatte Ullrich zuvor auch schon dem «Stern» gesagt, als er erstmals über Doping im Team Telekom sprach. Explizit gesteht Ullrich, über dessen Leben in der kommenden Woche eine Dokumentation bei Amazon Prime erscheint, eigenes Doping nicht.

Ullrich wurde 2006 von seinem Team wegen Verbindungen zum spanischen Doping-Arzt Eufemiano Fuentes suspendiert und 2012 vom Internationalen Sportgerichtshof Cas für zwei Jahre gesperrt. Dass er weder 2006 noch ein Jahr später, als eine Reihe anderer Telekom-Fahrer Doping einräumte, über Doping redete, hatte vor allem juristische Gründe. 2007 lief gegen Ullrich ein Strafverfahren.

© dpa
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