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Keine EM-Revanche: DHB-Auswahl gegen Schweden chancenlos

Die deutschen Handballer können gegen Schweden einfach nicht gewinnen. Auch die Revanche für das kleine EM-Finale geht verloren. Die Niederlage passt ins derzeitige Bild, das der Verband abgibt.
Alfred Gislason
Bundestrainer Alfred Gislason und die DHB-Auswahl haben das Länderspiel gegen Schweden verloren. © Tom Weller/dpa

Der Verband steht am Pranger, die Mannschaft ringt immer noch um Konstanz: Elf Wochen vor den Olympischen Spielen geben Deutschlands Handballer auf und neben dem Parkett keine gute Figur ab.

Im ersten Auftritt nach der viel kritisierten Verkündigung der Trennung von Sportvorstand Axel Kromer zum Jahresende kassierte die DHB-Auswahl bei der EM-Revanche gegen Schweden eine 28:34 (11:19)-Niederlage und versäumte es damit, wenigstens sportlich für positive Schlagzeilen zu sorgen.

«Mit der zweiten Halbzeit bin ich zufrieden, mit der ersten Hälfte allerdings gar nicht. Wir hatten vor dem Spiel viel besprochen. Deshalb bin ich sehr enttäuscht, wie wir angefangen haben», sagte Bundestrainer Alfred Gislason. «Leider haben wir das Spiel von der EM wiederholt.» 

Wie schon im kleinen Finale der zurückliegenden Heim-Europameisterschaft bot das DHB-Team vor 5014 Zuschauern in Växjö in der ersten Halbzeit eine enttäuschende Vorstellung und wurde phasenweise vorgeführt. «Es ist unglaublich ärgerlich, dass wir nicht aus den Fehlern der Vergangenheit lernen», schimpfte Kapitän Johannes Golla. «Es ist extrem bitter, was wir in der ersten Halbzeit gemacht haben. Das bereitet etwas Kopfzerbrechen.» 

DHB-Auswahl ohne Knorr

Dank einer deutlichen Steigerung nach dem Wechsel wurde zumindest ein drohendes Debakel abgewendet. Beste deutsche Werfer waren Golla, Julian Köster und Franz Semper mit jeweils fünf Toren. «Das Ergebnis trübt die Stimmung», räumte Golla ein.

Ohne den erkrankten Regisseur Juri Knorr und die verletzten Renars Uscins, Jannik Kohlbacher, Sebastian Heymann und Nils Lichtlein lief die DHB-Auswahl von Beginn an einem Rückstand hinterher. In der Abwehr fand der EM-Vierte kaum einmal Zugriff auf die agilen Schweden, und auch Torwart David Späth war kein Faktor. So lagen die Hausherren beim 7:3 nach gut sieben Minuten schnell mit vier Toren vorn.

Auch im Angriff lief es nicht rund. Wie schon bei der Heim-EM sündigte das deutsche Team beim Abschluss. Gleich mehrfach wurden klare Chancen nicht genutzt. Die Folge: Mitte der ersten Halbzeit betrug der Rückstand beim 7:12 erstmals fünf Treffer. Gislason reagierte mit einer Auszeit, doch besser wurde es danach nicht. Begünstigt durch zahlreiche Fehlwürfe der deutschen Mannschaft zog das Drei-Kronen-Team kurz vor der Pause sogar auf neun Tore davon.  

«Es war sehr fahrlässig, wie wir mit unseren Chancen umgegangen sind. Wir verwerfen neun- oder zehnmal frei gegen den schwedischen Torhüter und machen uns das Leben selbst schwer», kritisierte Gislason die mangelhafte Effizienz beim Abschluss.  

Kritik an Außendarstellung des DHB

Nach dem Wechsel rückte Andreas Wolff zwischen die Pfosten und gab seinen Vorderleuten mit einigen Paraden mehr Sicherheit. Zudem agierte die DHB-Auswahl nun wesentlich konzentrierter. Hinten wurde energischer zugepackt und vorn mehr Tempo gemacht. Für eine Wende reichte es jedoch nicht mehr. «Der Rückstand war einfach zu groß. Ein Spiel dauert halt 60 Minuten», befand Gislason.

Vor der Partie hatte sich DHB-Präsident Andreas Michelmann erstmals öffentlich über die Gründe für die Trennung von Sportvorstand Kromer zum 31. Dezember dieses Jahres geäußert. Es habe «unterschiedliche Auffassungen zwischen uns gegeben, wie die Position des Vorstands Sport auszufüllen sei. Diese haben sich im Laufe der Zeit verschärft», sagte Michelmann der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung». 

Demnach wollte der Verband mit dem 47 Jahre alten Kromer zwar weitermachen, hatte für den Funktionär aber ein anderes Aufgabenprofil abseits der Männer-Auswahl vorgesehen. «Wenn man auf den Kern kommt, war es unser Fehler, vor knapp sieben Jahren Axel Kromer als absoluten Handballexperten zum Vorstand gemacht zu haben», räumte Michelmann ein.

Zuvor hatte nach Stefan Kretzschmar auch der ehemalige Vizepräsident Bob Hanning heftige Kritik an der Außendarstellung des DHB geübt. «Die Art und Weise, wie der Verband die Nachricht kommuniziert hat, ist eine glatte Sechs», sagte Hanning in einem Interview des Internetportals Sport1. Es sei die Fortsetzung des Kommunikations-Desasters, welches mit der Bekanntgabe der Vertragsverlängerung von Bundestrainer Gislason begonnen habe. «Aus dem medialen Thema wurde nichts gelernt», bemängelte der Geschäftsführer des Bundesliga-Zweiten Füchse Berlin.

© dpa ⁄ Eric Dobias, dpa
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