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Kriminelle sollen Postagenturen zur Geldwäsche genutzt haben

Polizei und Staatsanwaltschaft Hannover stießen bei Durchsuchungen auf Vermögenswerte in Höhe von 600.000 Euro. Laut einem Behördensprecher handelt es sich um eine neue Qualität kriminellen Vorgehens.
Polizeieinsatz
Ein Streifenwagen der Polizei steht mit eingeschaltetem Blaulicht auf der Straße. © Carsten Rehder/dpa

Kriminelle sollen in Hannover illegal erlangtes Geld in Höhe von mehr als 60 Millionen Euro über eigene Postagenturen in bar abgehoben haben. Dafür sollen sie EU-Bürger aus dem Ausland angeworben haben, die in Deutschland Geschäfts- und Privatkonten eröffneten. Dies geschah hauptsächlich über die Postagenturen als Partner der Postbank. Die Kontokarten wurde den angeworbenen sogenannten Finanzagenten von den Verdächtigen vor ihrer Rückkehr ins Ausland abgenommen. Die Konten sollen anschließend für illegale Geldtransfers benutzt worden sein. Die IBAN-Nummern wurden zum Beispiel bei Betrugsdelikten wie Phishing verwendet oder als Empfängerkonto bei Enkeltrick oder Fakeshops im Internet angegeben.

Wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Hannover erläuterte, konnten die Tatverdächtigen über einen längeren Zeitraum unbemerkt große Bargeldsummen von den Finanzagenten-Konten abheben. Dies erweckte zunächst keinen Argwohn, weil die Postagenturen, wo die Abhebungen erfolgten, von den Verdächtigen selbst betrieben wurden. Hierin sei eine neue Qualität kriminellen Vorgehens zu erkennen, sagte der Sprecher. Bargeldabhebungen in hoher vier- bzw. fünfstelliger Höhe seien sonst aus Sicherheitsgründen in der Regel nur am Bankschalter und nicht am Geldautomaten möglich. In solchen Fällen seien Bank-Mitarbeiter angehalten, Fragen zu den Hintergründen der Transaktionen zu stellen. «Diese Hürde konnten die Verdächtigen geschickt umgehen, weil sie sich selbst die Auszahlungen legitimierten», sagte der Sprecher.

Den insgesamt 15 Beschuldigten im Alter zwischen 22 und 70 Jahren würden Verstöße gegen das Waffengesetz, Betrug, Geldwäsche, Steuerhinterziehung und Einbruchdiebstahl vorgeworfen, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft Hannover am Montag mit. Bereits am 23. April hatten Polizisten und Steuerfahnder - unter Mitwirkung der Deutschen Post - mehrere Wohnungen und Geschäftsräume in Hannover und im Umland durchsucht, darunter vier Post-Partnerfilialen und ein ehemaliges Notariat. Betroffen waren unter anderem die Stadtteile Bemerode, Linden, Limmer, Mitte, Nordstadt und Mittelfeld sowie Laatzen, Gehrden, Barsinghausen und Langenhagen.

Nach den bisherigen Erkenntnissen gingen die Verdächtigen arbeitsteilig vor. Zum Geschäftsmodell gehörte laut Staatsanwaltschaft, EU-Staatsbürger im Ausland unter einer Legende anzuwerben, damit sie in Deutschland Bauunternehmen gründen und Bankkonten eröffnen. Diese angeblichen Baufirmen dienten aber nur der Verschleierung großer Geldtransfers. Die Gelder sollen im Zusammenhang mit Betrugstaten wie Phishing, Enkeltrick, Internetbetrug, Anlage- und Abrechnungsbetrug sowie mit Steuerhinterziehung stehen.

Die Beamtinnen und Beamten stießen der Mitteilung zufolge auf Vermögenswerte in Höhe von etwa 600.000 Euro. Sie beschlagnahmten Bargeld, Fahrzeuge, Edelmetalle und hochwertigen Schmuck und stellten unter anderem elektronische Geräte, Dokumente, Einbruchswerkzeug sowie eine Schusswaffe sicher. Außerdem wurden Konten und Immobilien der Beschuldigten mit einem Gesamtwert von rund 400.000 Euro von der Staatsanwaltschaft Hannover gepfändet. Sechs der 16 Tatverdächtigen wurden vorläufig in Gewahrsam genommen und erkennungsdienstlich behandelt. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen wurden sie entlassen.

© dpa
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