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Tausende protestieren gegen rechtsextremen Aufmarsch

Ein rechtsextremer Aufmarsch zum Jahrestag der Zerstörung Dresdens ist auf lautstarken Gegenprotest gestoßen. Laut Polizei blieb es insgesamt friedlich.
Vor Jahrestag Zerstörung Dresden - Demonstrationen
Polizisten am Rande einer Demo von Rechtsextremen vor der Hochschule für Technik und Wirtschaft. © Robert Michael/dpa

Mehrere Tausend Menschen haben am Sonntag gegen einen Aufmarsch Rechtsextremer anlässlich des Jahrestages der Zerstörung Dresdens im Zweiten Weltkrieg protestiert. Nach Angaben der Polizei beteiligten sich in strömendem Regen knapp 5000 Menschen am Gegenprotest. Bei der rechtsextremistischen Demonstration zählte die Polizei knapp 1000 Teilnehmer. Die Polizei war mit einem Großaufgebot im Einsatz.

Die Aufzugstrecke der Rechtsextremen am Rande der Dresdner Innenstadt war hermetisch abgeriegelt, berichtete ein dpa-Reporter. An einer Stelle hätten Gegendemonstranten versucht, auf die Strecke zu gelangen. Das verhinderte die Polizei. Wie sie auf X (ehemals Twitter) mitteilte, wurden rund 150 Menschen in eine polizeiliche Maßnahme genommen. Es wurden Identitäten festgestellt. «Der Einsatz ging für viele Dresdnerinnen und Dresdner mit Einschränkungen einher. Diese waren jedoch notwendig, um unseren gesetzlichen Auftrag zu erfüllen», sagte Polizeipräsident Lutz Rodig laut einer Mitteilung vom Abend.

Die Polizei hatte vorab das Ziel ausgegeben, die Lager zu trennen und bei möglichen Blockaden einzuschreiten. Sie hatte sich auf eine «konfrontative Versammlungslage» eingestellt. Die sächsische Polizei wurde nach eigenen Angaben unterstützt von Beamten aus Thüringen, Brandenburg, Hamburg, Bayern und Hessen sowie der Bundespolizei. Ein Hubschrauber kreiste über Dresden, auch berittene Polizei war vor Ort.

Der Gegenprotest wandte sich in lauten Sprechchören gegen den rechtsextremen Aufmarsch. Vereinzelt wurde nach Beobachtungen des dpa-Reporters Pyrotechnik gezündet. Einmal sei eine Wurzel geworfen worden. Drei Demonstrationen hatten sich zu dem Gegenprotest vereint.

Dresden war bei alliierten Luftangriffen ab dem 13. Februar 1945 stark zerstört worden. Nach Recherchen von Historikern verloren bis zu 25.000 Menschen ihr Leben. Rechtsextremisten nutzen das Gedenken seit Jahren, um sogenannte Trauermärsche zu veranstalten.

Bis zum Sonntagnachmittag leitete die Polizei 19 Strafverfahren ein. Davon richteten sich laut der Mitteilung vom Abend neun gegen das rechte Lager, wegen Verstößen gegen das Versammlungsgesetz, das Waffengesetz sowie des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen. Zwei Teilnehmer des rechten Aufmarsches hatten laut Polizei Quarzhandschuhe beziehungsweise Protektorenhandschuhe getragen. Bei den Strafverfahren gegen zehn Gegendemonstranten ging es unter anderem um Landfriedensbruch, tätlichen Angriff auf Vollstreckungsbeamte und Verstöße gegen das Versammlungsgesetz. Sprecher Thomas Geithner sprach in einem ersten Fazit von einem insgesamt friedlichen Tag für Dresden.

Am eigentlichen Jahrestag der Zerstörung an diesem Dienstag ist nach Angaben der Polizei kein Aufzug aus dem rechten Lager geplant. Es seien 25 Versammlungen und neun Veranstaltungen angemeldet, davon fünf Kundgebungen von rechts und der Querdenker-Szene, 14 von links und sechs aus dem bürgerlichen Spektrum. Einige davon sind «Platzhalter», um Orte in Dresden zu besetzen.

© dpa
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