Eine 59-jährige Frau aus Wolgast ist im Internet auf einen sogenannten Love-Scammer hereingefallen, der sie emotional manipuliert und auf diese Art um mehr 100.000 Euro betrogen hat. Der Mann habe die Frau über ein soziales Netzwerk angeschrieben, eine freundschaftliche Beziehung zu ihr aufgebaut und sie später um finanzielle Hilfe gebeten, teilte die Polizei am Mittwoch mit. Der Kontakt dauerte demnach rund ein Jahr bis Anfang dieses Monats. Die Polizei Anklam ermittelt wegen Betrugs.
Die Frau habe ihm mehrfach hohe Geldbeträge an verschiedene ausländische und deutsche Konten überwiesen. Am Dienstag habe sie den Fall dann bei der Polizei gemeldet. «Love Scamming» sei eine moderne Betrugsmasche, bei der die Täter meist Kontakt zu alleinstehenden Menschen über soziale Netzwerke aufnähmen und versuchten, eine oft romantische Beziehung aufzubauen. Ihr Ziel sei es, durch das Vorgaukeln starker auch freundschaftlicher Gefühle ihre Opfer emotional so zu beeinflussen, dass sie ihnen Geld zur Verfügung stellten.
Sobald der Betrug auffalle oder keine Zahlungen mehr erfolgten, werde der Kontakt abgebrochen. Die Täter agierten in den meisten Fällen aus dem Ausland heraus. Die Polizei riet, grundsätzlich keinem Menschen, den man nicht persönlich kennengelernt oder gesehen habe, Geld zu überweisen oder auf sonstige Forderungen einzugehen.