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Hansa Rostocks Ausrufezeichen im Abstiegskampf

Rostock lebt. Und wie: In der sportlich schwierigen Lage erkämpft sich der Ostsee-Club ein Remis gegen Aufstiegskandidat HSV.
Hansa Rostock
Fanproteste mit ferngesteuerten Fahrzeugen und Rauchpatronen während des Spiels. © Christian Charisius/dpa

Angetrieben vom Anhang im Ostseestadion hat der FC Hansa Rostock ein wichtiges Ausrufezeichen im Abstiegskampf gesetzt. «Wir haben unglaublich gekämpft und das muss der Weg sein. Auch die Fans haben uns durch das Spiel getragen. Das war Weltklasse! So muss es weitergehen», sagte Abwehrchef Oliver Hüsing nach dem 2:2 (0:1) am Samstag gegen Aufstiegskandidaten Hamburger SV.

Die Rostocker verpassten im Nordduell der 2. Fußball-Bundesliga knapp eine Überraschung. Bis zur 86. Minute lag der Club dank Treffern von Juan Perea (50.) und Neuzugang Sveinn Gudjohnsen (82.) sogar die Führung und war auf dem besten Weg, das Spiel zu gewinnen. Dann kassierte Hansa noch den späten Ausgleich durch HSV-Angreifer Robert Glatzel.

Deshalb war Hüsing auch etwas traurig. «Nach dieser zweiten Halbzeit müssen wir einfach als Sieger vom Platz gehen, deshalb fühlt es sich sehr bescheiden an und ist einfach richtig bitter.» Auch Trainer Mersad Selimbegovic pflichtete ihm bei: «Wenn man den Spielverlauf und unser Invest betrachtet, haben wir diesmal zwei Punkte verloren.»

Für Hansa war das überraschende Remis nach dem glücklich geholten Punkt bei Konkurrent Osnabrück in der vergangenen Woche das zweite Unentschieden nacheinander. Und das gab den Fans im engen Rennen um die Nicht-Abstiegsränge Hoffnung. Das Spiel mache Mut, bilanzierte Abwehrspieler Janik Bachmann. «Wir haben mutiger und aggressiver gespielt und gezeigt, dass wir eine Mannschaft sind», sagte Angreifer Svante Ingelsson. Die Zuversicht ist nötig. Am kommenden Sonntag (13.30 Uhr/Sky) wartet Pokal-Halbfinalist Fortuna Düsseldorf.

Beim Debüt von HSV-Interimscoach Merlin Polzin gingen die Gäste durch Jean-Luc Dompé zunächst verdient in Führung (34.). Nach der Pause verloren die Hamburger zunehmend den Zugriff aufs Spiel. Hansa agierte mutiger, gewann mehr Zweikämpfe und erarbeitete sich etliche Chancen.

Nach einem Konter köpfte Perea eine Flanke von Ingelsson zum 1:1 ein. Anschließend erlief der eingewechselte Gudjohnsen einen missglückten Rückpass von Hamburgs Ransford-Yeboah Königsdörffer und schob den Ball zum 2:1 ins Tor (82.). Doch die Freude der Hansa-Fans währte nicht lange: Pherai flankte präzise von links auf Glatzel, der eiskalt zum 2:2 vollendete.

Die Partie vor 27.500 Zuschauern war in der ersten Hälfte kurz unterbrochen worden. Aus Protest gegen den geplanten Investoren-Deal der Deutschen Fußball Liga haben Fans des FC Hansa Rostock ferngesteuerte Auto mit blau-weißen Rauchfackeln auf den Platz fahren lassen. Die Partie wurde deshalb für wenige Minuten unterbrochen. Nach kurzer Zeit kamen Ordner auf den Platz und entfernten die Autos vom Spielfeld.

Die DFL will für eine prozentuale Beteiligung an den TV-Erlösen von einem Finanzinvestor eine Milliarde Euro kassieren. Bei der Abstimmung der 36 Proficlubs über den Deal war die nötige Zwei-Drittel-Mehrheit nur knapp zustande gekommen. Viele Fans protestieren in den Stadien seit Wochen vor allem durch das Werfen von Gegenständen gegen den Einstieg, immer wieder werden Spiele unterbrochen.

Zudem entrollten Rostocker Anhänger auf der Südtribüne ein Banner mit einem Porträt mit Fadenkreuz, das mutmaßlich Alexander Dibelius zeigte. Er ist Deutschland-Chef des letzten verbliebenen potenziellen Investors CVC. Weiter hieß es dazu auf einer Fahne «Nur noch einer...».

© dpa ⁄ Oliver Kramer und Felix Schröder, dpa
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