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Evangelische Kirche: 49 Verdachtsfälle sexualisierter Gewalt

Die Aufarbeitung von Missbrauchsfällen in der evangelischen Kirche läuft schleppend, sagen Kritiker. Mit Spannung wird daher die erste große Studie dazu erwartet - auch in Rheinland-Pfalz und im Saarland.
Christliche Kirche
Licht wirft den Schatten eines Kreuzes durch ein Kirchenfenster. © Nicolas Armer/dpa/Symbolbild

Die Evangelische Kirche der Pfalz hat sich nach eigenen Angaben mit 49 Verdachtsfällen sexualisierter Gewalt seit 1947 in der Landeskirche und ihrer Diakonie beschäftigt. Davon hätten sich 22 Fälle bestätigt, teilte die Kirche am Donnerstag in Speyer mit. Die Angaben erfolgen vor dem Hintergrund der ersten umfassenden Studie zu sexualisierter Gewalt in der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und in der Diakonie. Sie soll noch am Donnerstag (12.30 Uhr) in Hannover vorgestellt werden.

In der Landeskirche, die neben der Pfalz auch Teile des Saarlands umfasst, bezogen sich neun Fälle auf Erzieherinnen oder Erzieher oder pädagogisches Personal und sieben Fälle auf Pfarrer, hieß es. Der Rest habe sich etwa auf Kirchendiener oder ehrenamtliche Mitarbeitende bezogen. Darin abgebildet sei «die ganze Bandbreite» von übergriffigem oder distanzlosem Verhalten bis zur Straftat.

«In 19 Fällen war ein Straftatbestand erfüllt», so die Landeskirche. Urteile habe es in sechs Fällen gegeben. Nicht alle Fälle führten zu einem Urteil, weil Täter oder Täterin unbekannt oder gestorben oder der Fall verjährt war. In den vier übrigen Fällen unter Pfarrern habe die Gesetzgebung kein Urteil ermöglicht. «Auch wenn die uns bekannten Fälle nicht strafrechtlich verfolgt werden konnten, so wurden dennoch disziplinarrechtliche, dienstrechtliche oder arbeitsrechtliche Maßnahmen eingeleitet.» Drei Fälle seien noch nicht abgeschlossen.

An den ForuM-Forschungsverbund, der die bundesweite Studie erstellt, habe die Evangelische Kirche der Pfalz 27 Fälle gemeldet - darunter auch Verdachtsfälle, die sich nicht bestätigt hätten. «Diese Zahl unterscheidet sich von der Gesamtzahl aller Verdachtsfälle und der Zahl aller bestätigten Fälle, weil die ForuMStudie nur bestimmte Fallkonstruktionen in ihrer Untersuchung berücksichtigt hat.» Zudem seien die Verdachtsfälle nicht aufgeführt, die nach dem Stichtag der Studie - dem 31. Dezember 2020 - bekannt geworden seien.

© dpa
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