Als Problemwölfe werden Wölfe bezeichnet, die landwirtschaftliche Nutztiere angreifen und töten, obwohl umfangreiche Maßnahmen zu deren Schutz ergriffen worden sind - wie etwa besonders höhe Zäune. Vogel sagte, Wölfe würden überhaupt erst durch fehlenden oder unzureichende Schutzmaßnahmen von Weidetieren lernen, dass es sich dabei um eine leichte Beute für sie handele. Nutztierhalter, die ihre Tiere umfassend gegen etwaige Angriffe des Wolfs schützten, wirkten damit schon dem Heranwachsen von Problemwölfen entgegen. Für derartige Schutzmaßnahmen gebe es umfassende staatliche Förderprogramme.
Nach Angaben des Umweltministeriums ist der Wolf seit 2014 wieder in Thüringen heimisch. Die Tiere leben unter anderem im Raum Ohrdruf und im Raum Zella in der Rhön. Die Zahl der Wölfe im Land liege seit 2021 auf einem annähernd gleichbleibenden Niveau, sagte Vogel. Die Weidewirtschaft im Freistaat sei durch die derzeit im Land lebenden Wölfe nicht gefährdet.
In den vergangenen Jahren wurden immer wieder Nutztiere durch Wölfe getötet. Im Jahr 2019 fielen nach Daten des Ministerium 200 Nutztiere Wölfen zum Opfer, im Jahr 2022 waren es 61 Tiere gewesen. In diesem Jahr rissen Wölfe in Thüringen demnach bislang 16 Nutztiere.