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SRW: Arbeitgeber kündigt Aussperrung der Streikenden an

Seit November streiken Beschäftigte des Recycling-Betriebs SRW erfolglos für einen Tarifvertrag. Nun will die Gewerkschaft den Arbeitskampf vorübergehend unterbrechen - doch der Arbeitgeber droht mit Aussperrung.
Streikcontainer vor dem Recycling-Betrieb SRW
Ein Transparent mit der Aufschrift «Dieser Betrieb wird bestreikt» hängt an einem Streikcontainer- © Jan Woitas/dpa/Symbolbild

Nach der geplanten Unterbrechung des monatelangen Arbeitskampfs der Beschäftigten des Schrott- und Recycling-Betriebs SRW in Rötha (Landkreis Leipzig) hat der Arbeitgeber nun angekündigt, diese aussperren zu wollen. «Wir haben die heutige Mitteilung der IG Metall zur Kenntnis genommen», teilte das Unternehmen am Freitagnachmittag mit. Die sofortige Eingliederung der bisher Streikenden in die mittlerweile komplett veränderten Betriebsabläufe sei «nicht objektiv möglich». Die IG Metall könne nicht ernsthaft glauben, dass bereits am Montag wieder alles normal laufen könne. Das Unternehmen habe die letzten sechs Monate unter völlig anderen Bedingungen gearbeitet.

Zunächst wolle das Unternehmen die Entscheidung nicht weiter kommentieren. «Wir weisen aber darauf hin, dass es sich offenbar nur um die Unterbrechung des Streiks handelt und nicht um dessen Beendigung», so ein Sprecher. Diese halte das Unternehmen nach wie vor für überfällig.

Kurz zuvor hatte die IG Metall angekündigt, ab Montag den seit November andauernden Arbeitskampf unterbrechen zu wollen. Mit der Unterbrechung und dem Angebot einer Moderation wollte die Gewerkschaft versuchen, «eine neue Gesprächsebene zu eröffnen».

«Anstatt auf unsere ausgestreckte Hand zu reagieren, ist die Aussperrung ein Schlag ins Gesicht für die Beschäftigten von SRW», sagte der Verhandlungsführer der Gewerkschaft IG Metall, Michael Hecker. Die Gewerkschaft sei entsetzt, mit welcher Kälte und Verachtung die Beschäftigten vom Arbeitgeber behandelt würden. Laut IG Metall hat es in Deutschland seit 40 Jahren keine Aussperrung mehr gegeben.

Der Gewerkschaft zufolge belegt die Aussperrungspraxis, «dass die Arbeitgeberseite keinerlei Interesse daran habe friedlich zu verhandeln». «Hier zeigt sich gerade, wie aggressiv die Arbeitgeberseite vorgeht. Nach vielen Monaten des konsequenten Schweigens, wurden erst unwahre Behauptungen in die Welt gebracht und jetzt versucht der chinesische Arbeitgeber mit extremer Härte und Aggressivität, seine Position durchzusetzen», sagte IG-Metall-Sprecher Steffen Reißig. Der Arbeitgeber entpuppe sich endgültig als kein zuverlässiger Partner - weder für Kunden, Lieferanten und schon gar nicht für seine Beschäftigten.

Seit 8. November streikt ein Teil der SRW-Angestellten. Der IG Metall zufolge ist es der längste Arbeitskampf, den die Gewerkschaft bisher geführt hat. Sie fordert für die rund 180 Beschäftigten acht Prozent mehr Entgelt, eine Erhöhung des Urlaubs- und Weihnachtsgeldes auf je 1500 Euro und eine Reduzierung der Wochenarbeitszeit auf 38 Stunden. Angeboten hatte das Unternehmen nach eigenen Angeben 200 Euro mehr sowie Urlaubs- und Weihnachtsgeld, jedoch keinen Tarifvertrag.

© dpa
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