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Bayern gehen Abschussregeln für Wölfe nicht weit genug

Im nordrhein-westfälischen Münster diskutieren Bund und Länder über den Umgang mit dem Wolf. Am Ende stimmt Bayern dem Vorschlag des Bundes zu - behaart aber zugleich auf seiner grundsätzlichen Kritik.
Wolf
Ein Wolf läuft durch einen Wald. © Swen Pförtner/dpa/Symbolbild

Bund und Länder haben sich auf teils einfachere Möglichkeiten zum Abschuss von Wölfen geeinigt - Bayern gehen die Neuregelungen aber noch immer nicht weit genug. «Die Beschlüsse der Umweltministerkonferenz können nur ein erster Schritt sein. Weitere Rechtsänderungen sind notwendig. Hier sind Bund und EU gefordert», sagte Bayerns Ressortchef Thorsten Glauber (Freie Wähler) am Freitag in München. Konkret fordere der Freistaat weiterhin eine neue Rechtsgrundlage, welche Abschüsse unabhängig von möglichen Rissen aufgrund der reinen Zahl an Tieren in einer Region ermöglicht.

Konkret setzt der Beschluss der Umweltministerkonferenz (UMK) für Schnellabschüsse von Wölfen voraus, dass diese trotz vorhandener Herdenschutzmaßnahmen wie Zäunen Nutztiere gerissen haben. Zudem sollen die Bundesländer bestimmte Regionen mit vermehrten Wolfsrissen festlegen können, in denen dann für einen Abschuss nicht erst eine DNA-Analyse abgewartet werden muss.

Der Bund Naturschutz in Bayern erklärte, der Beschluss der UMK sei praxisnah und vertretbar. «Für uns ist entscheidend, dass ein Herdenschutz praktiziert wurde», sagte Landeschef Richard Mergner der Deutschen Presse-Agentur. Wenn Glauber nun noch weitergehende Regelungen fordere, sei dies «eines Umweltministers, der sich für Problemlösungen einsetzen soll, unwürdig».

Glauber, der an der Konferenz im nordrhein-westfälischen Münster nicht persönlich teilgenommen hatte, erklärte: «Wir werden beim Thema Wolf weiter Druck machen.» Erneut forderte er den Bund auf, «endlich die FFH-Richtlinie vollständig» umzusetzen. «Das macht den Weg frei für ein regional differenziertes Bestandsmanagement. Auch ein Einsatz bei der EU für eine Absenkung des Schutzstatus des Wolfs ist erforderlich. Die aktuelle Situation ist unbefriedigend.» Auch Nutztierhalter und Landwirte hatten weitergehende Maßnahmen gefordert.

Bei der Abstimmung in Münster hatte Bayern, anders als es die Reaktion erwarten ließe, den bereits im Oktober von Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) vorgelegten Vorschlägen zugestimmt. In einer Protokollerklärung erklärte der Freistaat aber, dass ihm die Regelungen nicht weit genug gingen und er eine grundlegende Rechtsänderung für erforderlich halte.

Der Vorsitzende der UMK, Nordrhein-Westfalens Umweltminister Oliver Krischer (Grüne), betonte dagegen: «Uns ist da ein Durchbruch gelungen.» Der Herdenschutz sei ausschlaggebend für ein möglichst konfliktarmes Miteinander von Weidetierhaltung und Wolfsvorkommen. «Wir brauchen darüber hinaus aber bundesweit eine praxisgerechtere und rechtssichere Vorgehensweise, um verhaltensauffällige Einzelwölfe zu entnehmen.» Lemke erklärte zudem, dass die neuen Regeln mit dem EU-Recht vereinbar seien. Das Vorgehen bei problematischen Wölfen sei auch ein Zeichen der Versöhnung, um den gesellschaftlichen Konflikt zu befrieden.

© dpa
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